Die Deutsche Juristin und Unternehmerin Kristina Hammer folgt Helga Rabl-Stadler im Jänner als Präsidentin des größten heimischen Kulturfestivals nach. Sie gilt als unbeschriebenes Blatt.
Die erste Vorstellung hätte nicht dramatischer inszeniert werden können: Minutenlang wartete Mittwochnachmittag bei der Pressekonferenz das Kuratorium der Salzburger Festspiele auf dem Podium auf die kurz zuvor von ihm gekürte neue Präsidentin. Bis Helga Rabl-Stadler in der ersten Reihe der Geduldsfaden riss. Die seit 27 Jahren amtierende Präsidentin verschwand hinter den Kulissen, bat selbst ihre Nachfolgerin hervor, die noch weitere Minuten für Staunen sorgte, bis Landeshauptmann und Kuratoriumsmitglied Wilfried Haslauer sie auch namentlich vorstellte: Kristina Hammer wird ab 1. Jänner neue Präsidentin der Salzburger Festspiele und mit Intendant Markus Hinterhäuser und dem kaufmännischen Direktor Lukas Crepaz das Direktorium der Festspiele bilden. Vertragsdauer ist vorerst fünf Jahre.
Wer ist diese in der Schweiz lebende Juristin, Marketingspezialistin und Unternehmerin („Hammer Solution“), die am Ende einer Ära, der von Rabl-Stadler, zwar für den gleichnamigen „Posten“ besetzt wurde, diesen aber völlig neu wird definieren müssen? Mit einem derartigen Prozess sollte Hammer Erfahrung haben, gilt sie doch als Premium-Markenspezialistin. Als solche wirkte sie erst bei der Positionierung des Wiener Luxuskaufhauses Steffl mit, vermarktete danach in London Nobel-Automarken, ging dann nach Deutschland, um u. a. das Image von Mercedes-Benz weiblicher zu machen, erklärte sie. 2010 gründete die mit einem Österreicher verheiratete Mutter zweier Kinder dann das „eigene kleine Unternehmen“ in Zürich, das Marken bei der Schärfung ihres Profils und ihrer Kommunikation berät.