Von der SPÖ-Chefin hörte man am Sonntag ungewohnt Angriffslustiges zu Teuerung, Marie Antoinette und Corona.
In den vergangenen Wochen und Monaten übte sich SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner eher in Zurückhaltung. Für die führende Oppositionspolitikerin war sie auffällig unauffällig, wenn sie öffentlich auftrat. Weshalb es wohl nicht wenige Zuseher überraschte, als sie am Sonntagabend in der "ZiB 2" angriffslustig Fehler der Regierung deutlich machte. Sie habe letzthin von der Regierung immer nur gehört, was alles nicht gehe, sagte sie. "Heute hat ein Gipfel stattgefunden, ohne Ergebnis, und ich hätte schon erwartet, dass da irgendetwas Konkretes rauskommt. Irgendeine Maßnahme."
Nun muss man kein Freund von "irgendeiner Maßnahme" sein, um der SPÖ-Chefin in einigen Punkten recht zu geben: Die Teuerung lastet auf den Menschen und die Regierung macht keine gute Figur beim Kampf dagegen. Dass ein Gipfel ohne Beschluss endet, ist nicht vertrauensfördernd. Rendi-Wagner nennt das einen "Schlag ins Gesicht von Millionen von Menschen in Österreich, die tagtäglich zur Arbeit fahren müssen, einkaufen müssen, Gas- und Stromrechnungen bezahlen müssen und nicht mehr wissen, wie das geht."