Radikalisierung

DSN-Chef Haijawi-Pirchner: "Gefahr durch islamischen Extremismus gestiegen"

APA/Georg Hochmuth
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Jihadisten hätten die Zeit der Pandemie genutzt, um online Propaganda zu konsumieren. Islamischer Terrorismus stelle zusehends eine „akute Bedrohung" dar. Anzeichen für Anschläge gebe es aber nicht.

Der Leiter des neuen Staatsschutzes (DSN, vormals BVT), Omar Haijawi-Pirchner, hat vor einer erstarkten jihadistischen Szene gewarnt. Wie er im Ö1-"Morgenjournal" erklärte, hätten islamistische Extremisten die Zeit während der Corona-Pandemie genutzt, "um online Propaganda im Internet zu konsumieren". Die Radikalisierung sei dadurch massiv gestiegen.

"Und die Auswirkungen davon bekommen wir jetzt im realen Leben wieder nach der Pandemie, oder in einer Zwischenphase der Pandemie, wieder akut zu spüren", so Haijawi-Pirchner. Mit Wegfall der Ausgangsbeschränkungen habe die Islamisten-Szene wieder aktiv begonnen, zu rekrutieren und Zusammenkünfte auch außerhalb des Internets zu veranstalten. Die Sicherheitsbehörden stünden damit vor neuen Herausforderungen.

„Akute Bedrohung"

Nach dem Tod eines IS-Führers habe die Terrormiliz zuletzt dazu aufgerufen, Racheakte zu verüben. Zudem hätten viele Jihadisten die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan als eine Art Sieg über den Westen interpretiert, sagt der Verfassungsschutzchef. Das habe dazu geführt, dass die Strukturen in Österreich erwacht sind. Islamistischer Extremismus stelle wieder zusehends eine "akute Bedrohung" in Österreich dar.

Anzeichen für konkrete Anschlagspläne in Österreich gebe es keine. Der Terror sei aber weltweit eine reale Bedrohung. Überhaupt seien die letzten Terroranschläge im Bereich des islamistischen Extremismus in Europa von sogenannten "Lone Actors" durchgeführt wurden. Das sind Täter, die "irgendwo im Hintergrund natürlich Anhänger von einem Islamischen Staat oder einer anderen Terrororganisation sind, aber für sich selbst die Entscheidung treffen, Anschläge durchzuführen".>>> Verfassungsschutz identifiziert mutmaßliche IS-Zelle in Österreich

(APA)

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