Der russische Gazprom-Konzern hatte in den vergangenen Tagen seine Lieferungen in eine Reihe von EU-Staaten gedrosselt. Im Laufe des Jahres soll die Gaslieferungen an Italien um 50 Prozent reduziert werden.
Frankreich erhält kein russisches Gas mehr über Pipelines. Wie der französische Netzbetreiber GRTgaz am Freitag mitteilte, ist dies bereits seit Mittwoch der Fall und zudem der "Unterbrechung des Gasflusses zwischen Frankreich und Deutschland" geschuldet.
Weniger als ein Viertel seines Gasbedarfs deckt Frankreich mit Gasimporten aus Russland. Das Land ist deutlich weniger abhängig von russischem Gas als andere europäische Staaten und verfügt über vier LNG-Terminals. Außerdem stammen 70 Prozent der französischen Stromerzeugung aus Atomkraft, viele Franzosen heizen mit Strom.
Gas-Lieferungen nach Italien um 50 Prozent gekürzt
Der russische Gazprom-Konzern hatte in den vergangenen Tagen seine Lieferungen in eine Reihe von EU-Staaten gedrosselt. Am Freitag wurde bekannt: Auch die Lieferungen nach Italien werden gekürzt.
Nach Angaben des teilstaatlichen Gasversorgers Eni sagte Gazprom am Freitag 50 Prozent der bestellten Liefermenge zu. Eigentlich habe Italien an diesem Tag 63 Millionen Kubikmeter Gas aus Russland bestellt. Schon in den vorigen Tagen waren die Gaslieferungen gedrosselt worden: am Mittwoch um 15 Prozent und am Donnerstag um 35 Prozent der bestellten Mengen.
Auch Österreich betroffen
Nach Deutschland wurde am Donnerstag auch Österreich darüber informiert, dass weniger Gas aus Russland kommen wird. Österreichs Gasspeicher seien gut gefüllt, war E-Control-Vorstand Alfons Haber am Freitagmorgen um Beruhigung bemüht. Der Jahresverbrauch sei zu 40 Prozent abgedeckt, dies sei im Vergleich zu anderen Ländern hoch.
(APA/AFP)