Analyse

Italiens Zukunft hängt an Mario Draghis langer To-do-Liste

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Der Premier fordert klare Unterstützung für seine Reformpläne: eine Übersicht über die wichtigsten Aufgaben der nächsten Monate und über zentrale Reformen, die nun gefährdet sind.

Knapp 36 Minuten hatte Mittwochvormittag Mario Draghis Rede vor dem Senat gedauert, mit der er seine Regierung retten und einen Neuanfang wagen wollte. Die Zeit hat der Premier gut genutzt: Er formulierte eine Aufgabenliste, die sein Land in den nächsten Wochen und Monaten erledigen muss, um stabil auf den Beinen zu bleiben.


Gerichtet war die Ansprache an die Populisten in seinem bisherigen Team. Doch Lega, Forza Italia und Fünf-Sterne-Bewegung verweigerten am Abend der Regierung das Vertrauen – und signalisierten damit auch, nicht bereit zu sein, auf kostspielige Projekte zu verzichten. Dies wird für heftige internationale Reaktionen sorgen: Angesichts der prekären globalen Lage kommt neue Instabilität im wichtigen Euro- und Nato-Staat zur Unzeit.

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