Tirol-Wahl

Inflation, Energie, Wohnen: Die ausschlaggebenden Wahlkampfthemen

Der Eingang zu einen Wahllokal im Rahmen der Tiroler Landtagswahl
Der Eingang zu einen Wahllokal im Rahmen der Tiroler Landtagswahl APA/EXPA/JOHANN GRODER
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Gleich 88 Prozent der Befragten finden, dass man sich das Leben in Tirol immer schwerer wird leisten können.

"Inflation und steigende Preise", gefolgt von "Sicherung der Energieversorgung" sowie "leistbares Wohnen" waren die Themen, die die Wähler bei der Tiroler Landtagswahl am meisten beschäftigt haben. Das ergab eine Wahltagsbefragung von ISA/Sora für den ORF. Dahinter kamen der Krieg in der Ukraine, Umweltschutz und Pflege. Corona spielte offenbar nur eine untergeordnete Rolle, kam es bei den Befragten doch erst an neunter Stelle.

Für die Sora-Wahltagsbefragung wurden über 1200 Wahlberechtigte in Tirol vom 19. bis zum 24. September telefonisch und online befragt. Die maximale Schwankungsbreite liegt bei plus/minus 2,8 Prozent. 54 Prozent nannten Inflation als das Thema, über das sie am häufigsten im Wahlkampf diskutiert haben. Jeweils 37 Prozent der Befragten führten "Sicherung der Energieversorgung" und "leistbares Wohnen" an. Gleich 88 Prozent finden, dass man sich das Leben in Tirol immer schwerer wird leisten können.

Pessimistischere Sicht auf Tirol

Insgesamt ist die Sicht auf Tirol pessimistischer geworden. 49 Prozent der Befragten finden, dass sich das Land seit der Landtagswahl im Jahr 2018 eher negativ entwickelt hat. Lediglich 14 Prozent waren gegenteiliger Ansicht. Was die Zukunft anbelangt, waren überhaupt 71 Prozent der Meinung, dass das Leben für die junge Generation in Tirol einmal schlechter wird als heute. 2018 fanden selbiges nur 41 Prozent.

Zudem fürchten mehr als zwei Drittel, dass sich die Gesellschaft immer weiter auseinander entwickelt. Gesunken ist auch das Vertrauen in die Politik. Nur noch 49 Prozent vertrauen darauf, dass die Landespolitik gute Lösungen für die kommenden Herausforderungen findet.

Bei der Frage, warum die jeweilige Partei gewählt wurde, stand bei der ÖVP an erster Stelle mit 28 Prozent das Motiv der Stammwählerschaft. Danach kam erst der Spitzenkandidat Anton Mattle (18 Prozent), die Themen der Partei rangierten nur auf dem vierten Platz mit 13 Prozent.

Bei den anderen Parteien war die Zugkraft der Spitzenkandidaten deutlich geringer. Bei den Freiheitlichen war das für sechs Prozent, bei der SPÖ für vier, bei der Liste Fritz für zehn und bei den Grünen für zwei Prozent ausschlaggebend. Wesentlich stärkeres Motiv waren bei allen anderen Parteien die Inhalte und Themen. Bei den Freiheitlichen war das immerhin für 25 Prozent das Motiv für die Wahl, bei der SPÖ für 36 Prozent und den Grünen für 61 Prozent.

Danach gefragt, welche Partei in einer künftigen Koalition vertreten sein soll, nannten 54 Prozent der Befragten die ÖVP. Am zweithäufigsten - mit doch beträchtlichem Abstand - wünschen sich die Befragten künftig die SPÖ in der Landesregierung (48 Prozent). Ex aequo auf dem dritten Platz liegen FPÖ und Grüne im Wählerwunsch mit 29 Prozent. Die Liste Fritz wollen künftig - ebenso wie die Neos - 21 Prozent in Regierungsverantwortung sehen.

(APA)

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