Die Bilanz

Die seltsame Ignoranz im Angesicht der Stromkrise

APA/AFP/THOMAS COEX
  • Drucken
  • Kommentieren

Die Energiewende muss völlig neu konstruiert werden. Vor allem aber deutlich intelligenter als bisher.

Droht uns im Winter eine große Stromkrise? Experten warnen davor, die Politik sieht das aber eher ambivalent, um das vorsichtig auszudrücken: Einerseits werden Stromkunden in Österreich und Deutschland von öffentlicher Seite definitiv auf einen größeren Blackout vorbereitet.

Andererseits agiert die Politik aber immer noch so, als würde Energie unbegrenzt zur Verfügung stehen: In Österreich etwa hat die Opposition erfolgreich verhindert, dass das Kohlekraftwerk Mellach als Reserve für winterliche Mangelsituationen reaktiviert wird. Zumindest theoretisch wäre das bei rechtzeitiger Beschlussfassung noch möglich gewesen.
In Deutschland lassen sie drei zur Schließung bestimmte Kernkraftwerke weiterlaufen. Aber nur ein paar Monate. So, als wäre die Energiekrise am 16. März endgültig vorbei. Technisch möglich wäre bei rechtzeitiger Reaktion der Weiterbetrieb von sechs Meilern (drei reaktivierbaren und drei laufenden) gewesen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

FILE PHOTO: Power lines connecting pylons of high-tension electricity and a billboard-sized figure of a bull are seen at sunset in El Berron
Energiepreise

Gaspreise: Wird die "iberische Ausnahme" bald zur Regel?

Spanien bremst mit einem Preisdeckel für das zur Stromerzeugung verwendete Gas den Strompreis. Das Modell hat auch Nachteile – dennoch könnte es zum Vorbild für eine EU-weite Regelung werden.
Energiekrise

Wieso der EU-Gaseinkauf scheitert

Die seit April bestehende Plattform für gemeinsame Gasbeschaffung der EU hat bisher nichts gebracht. Das soll sich nach dem Willen der Regierungen ändern.
Einkaufen in der Ukraine. Die Blackouts im kriegsgeschundenen Land schwappen zumindest bisher nicht auf den Rest Europas über.
Versorgung

Strommangel? Was wir essen, wenn der Blackout kommt

Abhängig von Erdgas und Importen: Österreichs Stromversorgung im Winter bleibt angespannt. Warum die Blackouts in der Ukraine derzeit keine Gefahr für Europa sind und woher die Lebensmittel kommen sollen, wenn die Lichter ausgehen.
Der „Merihaka Shelter“ in Helsinki: In Friedenszeiten spielen sie hier Hockey, im Katastrophenfall sollen auf dem Areal 6000 Menschen Zuflucht finden.
Bunker und Schutzräume

Helsinki, die Hauptstadt der Prepper

In Helsinki sind sie vorbereitet – auf alles und immer. Im Krisenfall könnte die ganze Stadt unter der Erde verschwinden. Tausende Bunker würden die Finnen auch vor einem Atomschlag schützen. Besuch in einer gigantischen Höhle mitten in Helsinki.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.