Diplomatie

„Wir werden nicht müde“: In Warschau beschwört Biden den Kampf für die Freiheit

U.S. President Biden visits Poland
Joe Biden vor dem Warschauer KönigsschlossREUTERS
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Am Tag nach seiner Kiew-Visite kam der US-Präsident nach Warschau und hielt dort ein kurze Grundsatzrede. Der Besuch war Balsam für die polnische Seele.

Zehn Auslandsreisen hat Joe Biden seit seinem Amtsantritt vor gut zwei Jahren unternommen. Für den nördlichen Nachbarn Kanada, auch ein wichtiger Verbündeter im Ukraine-Krieg, hatte er bisher keine Zeit. Dafür kam Biden am Dienstag zum zweiten Mal binnen zwölf Monaten nach Polen. Dies ist Balsam für die polnische Seele, die sich gerne als Opfer der großen Mächte sieht: Von deutschen Rittern, Schweden und Russen überfallen, Ende des 18. Jahrhunderts aufgeteilt für 123 Jahre, von Hitler und Stalin 1939 aufgeteilt und 1945 bis 1989 unter einer realsozialistischen Diktatur von Moskaus Gnaden.

Dennoch drehte sich die mit Spannung erwartete Warschauer Grundsatzrede Joe Bidens anlässlich des ersten Jahrestages der russischen Invasion im östlichen Nachbarland Ukraine weniger um Polen, als die Gastgeber offenbar gehofft hatten. Biden vergaß zwar nicht, vor allem der polnischen Zivilgesellschaft für die Aufnahme von Millionen ukrainischen Kriegsflüchtlingen zu danken. Der Kern seiner Rede, die von rund 20.000 Zuschauern im Schlossgarten live mitverfolgt wurde, handelte aber von der Freiheit, die es nun gemeinsam gegen Wladimir Putins Autokraten-Hunger zu verteidigen gelte.


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