2022 stieß die Welt so viel Treibhausgas aus wie nie zuvor. Der erfreuliche Ausreißer ist, trotz der Energiekrise, Europa. Aber auch global gibt es erste Lichtblicke: Mehr Wachstum bedeutet nicht länger automatisch mehr CO2.
Die Energiekrise fordert ihren Tribut. Dass die Welt 2022 weniger Gas, dafür aber mehr Kohle als jemals zuvor verbrannt hat, schlägt sich in den globalen Emissionsdaten nieder, berichtet die Internationale Energieagentur (IEA). Trotz der wirtschaftlichen Flaute in China und Teilen Europas stiegen die Kohlendioxidemissionen aus dem Energiesektor um 0,9 Prozent auf den neuen Rekordwert von 36,8 Gigatonnen.
Damit fällt der Anstieg zwar nicht ganz so drastisch aus, wie befürchtet, was vor allem dem milden Wetter, dem starken Ausbau von Solar- und Windkraftanlagen sowie der Energie-Sparbereitschaft der Europäer geschuldet ist. Aber dennoch: „Wachsende Emissionen aus fossilen Brennstoffen hemmen die Bemühungen der Welt, die Klimaziele zu erreichen“, sagt IEA-Chef Fatih Birol.
Aber es ist nicht alles schlecht: Europa zum Beispiel hat im Vorjahr gezeigt, dass es seinen Energieverbrauch im Ernstfall auch rasch anpassen kann. Die Emissionen aus dem Verbrennen von Gas sanken etwa um 13,5 Prozent. Auch unterm Strich sind die Emissionen der EU gegen den internationalen Trend um 2,5 Prozent gefallen. Und das, obwohl viele französische Atomkraftwerke nicht laufen konnten und die Dürre die Produktion der Wasserkraftwerke stark eingeschränkt hatte. Aber der EU ist im Krisenjahr noch mehr geglückt als das.