Im Rahmen des sogenanten Aukus-Pakts wird Australien in Kooperation mit Großbritannien Atom-U-Boote bauen. China kritisiert den Pakt als atomare Aufrüstung.
Die australische Marine soll mit Atom-U-Booten ausgerüstet werden und damit ein Gegengewicht gegen den wachsenden Einfluss Chinas im Indopazifik aufbauen. US-Präsident Joe Biden sagte am Montag in San Diego während eines Spitzentreffens mit dem australischen Ministerpräsidenten Anthony Albanese und dem britischen Premierminister Rishi Sunak, die U-Boot-Pläne im Rahmen des Aukus-Pakts zwischen den drei Ländern seien Verpflichtung für eine freie und offene indopazifische Region. "Ich sehe das, was wir tun, nicht als eine Herauforderung für irgendjemanden." Er betonte, die geplanten U-Boote seien lediglich atomar angetrieben. "Die Boote werden nie Atomwaffen haben."
In Großbritannien und Australien gefertigt
Alle drei Länder wollen zusammen einen neuen U-Boot-Typ der Klasse "SSN-Aukus" entwickeln. Geplant ist ein britischer Entwurf mit "Spitzentechnologien" aus den USA. Gebaut werden sollen die Boote in Großbritannien und Australien. Ein Vertreter des australischen Verteidigungsministeriums erklärte der Nachrichtenagentur Reuters, das Projekt werde bis 2055 bis zu 245 Milliarden Dollar kosten. Das erste australische SSN-Aukus soll 2042 ausgeliefert werden. Alle drei Jahre soll ein weiteres vom Stapel laufen, bis die Flotte acht Boote umfasst.
"Der Umfang, die Komplexität und die wirtschaftliche Bedeutung der Investition sind vergleichbar mit dem Aufbau der australischen Automobilindustrie in der Nachkriegszeit", erklärte Albanese. Die neuen U-Boote werden im Bundesstaat Südaustralien gebaut, während ein Marinestützpunkt in Perth (Westaustralien), der als Basis dienen soll, modernisiert wird.
Australien kauft auch US-U-Boote
Im Rahmen der Vereinbarung soll Australien Anfang der 2030er Jahre drei atomgetriebene US-U-Boote der Virginia-Klasse kaufen. Für zwei weitere U-Boote diesen Typs gelte eine Kaufoption. Der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, hatte vor dem Treffen von Biden, Sunak und Albanese erklärt, der Kauf der US-Boote sei beschlossen.
Das Abkommen zwischen den USA, Australien und Großbritannien sieht auch vor, dass amerikanische und britische U-Boote in Westaustralien stationiert werden, um die australischen Besatzungen auszubilden. Die USA wollen demnach die Einsätze ab 2027 mit einem U-Boot beginnen und innerhalb weniger Jahre auf vier US-U-Boote und ein britisches U-Boot aufstocken. Mit Aukus-Abkommen werden die USA zum zweiten Mal atomare Antriebstechnologie einem anderen Land überlassen. In den 1950er Jahren hatte Großbritannien von der US-Technologie profitiert.
Australien weist Kritik Chinas zurück
China hat Aukus als atomare Aufrüstung verurteilt. Vor Reportern wies Sullivan die Bedenken Chinas zurück und verwies auf Pekings militärische Aufrüstung, zu der auch atomgetriebene U-Boote gehören. "Wir haben mit ihnen über Aukus gesprochen und sie um weitere Informationen über ihre Absichten gebeten", sagte Sullivan. Auch Australien habe China ein Briefing über den U-Boot-Deal angeboten, habe aber keine Kenntnis über eine Antwort Pekings, erklärte der australische Verteidigungsminister Richard Marles. Die Regierung in Canberra habe in der vergangenen Woche mehr als 60 Telefonate mit Staats- und Regierungschefs unter anderem im pazifischen Raum und in Südostasien geführt, um sie über den Aukus-Pakt zu informieren.
(APA/AFP)