Bei der gemeinsamen Pressekonferenz von US-Präsident Barack Obama und dem chinesischen Staatschef Hu Jintao gab es Probleme mit der Simultanübersetzung.
Bei der gemeinsamen Pressekonferenz von US-Präsident Barack Obama und seinem chinesischen Kollegen Hu Jintao am Mittwoch im Weißen Haus hat es einige Verwirrung gegeben: Die Simultanübersetzung fiel angeblich aus, die sonst bei solchen Anlässen üblich ist. Der chinesische Dolmetscher musste Obamas Antworten auf die Fragen der Journalisten also zunächst Hu übermitteln, bevor dieser antworten konnte. Das führte zu erheblichen Pausen zwischen den Antworten.
Absichtlich überhört?
Zu einer Frage nach den Menschenrechten schwieg Hu ganz, äußerte sich aber später bei Wiederholung der Frage ausführlich zu dem Thema. Er habe die Frage wegen der technischen Probleme zunächst nicht vernommen, sagte Hu. Das Weiße Haus hingegen erklärte, auch die erste Frage sei Hu gedolmetscht worden. Die Chinesen hätten eine Konsekutiv- statt Simultandolmetschung gefordert, hieß es.
Für einige Lacher sorgte dann schließlich noch ein chinesischer Reporter, der den Dolmetscher aufforderte, seine beiden Fragen korrekt und genau zu übertragen. Nicht so witzig dürften die Fernsehanstalten, die die Pressekonferenz live übertragen hatten, das Dolmetschproblem gefunden haben: Über lange Strecken hörten die Zuschauer nur Mandarin.
Chinesische Medien feiern Hu
Die Chinesische Medien haben den Staatsbesuch von Präsident Hu als Erfolg gefeiert. Das erste Staatsbankett für einen chinesischen Staatschef seit zwölf Jahren wurde als Würdigung der steigenden internationalen Bedeutung des Landes auf wirtschaftlicher und politischer Ebene gewertet. Die staatliche Tageszeitung "China Daily" rief ein neues Kapitel der Beziehungen zwischen den beiden Ländern aus und begrüßte die abgeschlossenen wirtschaftlichen Verträge in Höhe von 33,8 Milliarden Euro.
Zu dem Bankett kamen neben Hollywoodgrößen wie Barbra Streisand und ihrem Mann, dem Schauspieler James Brolin, auch Wirtschaftsbosse wie Microsoft-Chef Steve Ballmer. Auch die Modewelt war vertreten: Die Chefredakteurin der US-Vogue nahm an dem Bankett ebenso teil. Auch die ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton und Jimmy Carter erschienen. Zum Nachtisch gab es, typisch amerikanisch, Apfelkuchen mit Vanilleeis, zur Unterhaltung Jazzmusik.
Streisand, die erstmals seit den Jahren, als Clinton noch Präsident war, an einem Staatsbankett teilnahm, erklärte, sie habe "viele Freunde hier". Auf die Frage, warum sie wohl eingeladen worden sei, antwortete sie scherzhaft, sie habe mal in einem chinesischen Restaurant gearbeitet. Und Wintour kündigte an, mit Hu über Mode sprechen zu wollen.
(Ag.)