FPÖ

Weniger radikal, noch erfolgreicher: Die nächste Etappe des FPÖ-Aufstiegs

„Unglaublich“: Salzburgs FPÖ-Chefin Marlene Svazek fuhr ein freiheitliches Rekordergebnis ein.
„Unglaublich“: Salzburgs FPÖ-Chefin Marlene Svazek fuhr ein freiheitliches Rekordergebnis ein.APA/HELMUT FOHRINGER
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Marlene Svazek tritt verbindlicher auf als die meisten ihrer blauen Kollegen – und wurde nun mit einem Rekordergebnis zur stimmenstärksten FPÖ-Landeschefin.

Es ist ein groß angelegter Stimmungstest, der am Sonntag in Salzburg sein vorläufiges Ende nahm: Vier Landtagswahlen innert weniger Monate, geprägt von sich überschneidenden Krisen und deren Nachwirkungen. Und schon vor der Wahl in Salzburg war es grosso modo klar, wer als Sieger dieses Stimmungstests hervorgeht: Ausgerechnet jene Partei, die vor nicht einmal vier Jahren tief im Ibiza-Sumpf steckte, aus der Bundesregierung geflogen war, Abspaltungen und Obmann-Demontagen erlitten hatte, während man bei Wahlen talwärts rasselte.

Mit der Corona-Krise und dem Ukraine-Krieg hat sich das gedreht: Seit Monaten ist die FPÖ in Umfragen an der Spitze. Schon zu Jahresbeginn verkündete die Truppe Herbert Kickls ihre Marschrichtung: gen Kanzleramt soll es gehen, die Landtagswahlen seien dabei nur „die Zwischenrechnung“, hieß es etwa beim blauen Neujahrsauftakt. In Salzburg prognostizierten Umfragen den Blauen ein deutliches Plus. Mehr als 40 Prozent der Salzburger sahen in den vergangenen Jahren eine schlechte Entwicklung des Landes – viel mehr als noch vor fünf Jahren. Sprich: beste Voraussetzungen für die FPÖ.

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