Nach Medienberichten soll die Treuhand vor zwei Wochen umbenannt und verlegt worden sein. Sie spielt eine zentrale Rolle bei den Ermittlungen gegen Grasser.
Die Treuhandgesellschaft Ferint von Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser soll, kurz nachdem die Akten vom Anwalt der Kanzlei Marxer an das Gericht zurückgegeben wurden, aus Effretikon in der Schweiz abgesiedelt und umbenannt worden sein, berichtet die Schweizer Zeitung "Tagesanzeiger". "Sie heisst seit zwei Wochen Sotavento und residiert bei einem Treuhänder in der Stadt Zürich.""Zufall oder nicht?", kommentiert die Zeitung diese Vorgänge.
Die Schweizer Treuhandgesellschaft Ferint AG spielt eine zentrale Rolle bei den Ermittlungen gegen den Ex-Finanzminister: Mit einem Ex-Meinl European Land-Manager - jener Treuhänder, wo in Liechtenstein Akten beschlagnahmt wurden und nun sechs Wochen lang außerhalb des Gerichts waren - hat Grasser über einen Treuhand-Vertrag mit der Ferint AG in einen Genussschein der Kärntner Hypo Bank investiert. Ermittelt wird von den österreichischen Behörden zum Verdacht, das Geld komme aus der Buwog-Provision, was Grasser vehement bestreitet.
Mittels des über die Ferint abgewickelten Geschäfts soll Grasser am umstrittenen Verkauf der Kärntner Hypo Alpe Adria Bank via dem Vermögensberater Tilo Berlin an die BayernLB mitprofitiert haben. Abgewickelt wurde dieser Deal, bei dem Grasser nach eigenen Angaben als amtierender Finanzminister 500.000 Euro in bar aus der Schweiz nach Österreich schaffte, über die Meinl Bank. Grasser hat immer dementiert, er habe während seiner Zeit als Finanzminister Ende 2006 über die Ferint einen Hypo-Genussschein im Wert von 500.000 Euro gezeichnet und damit einen satten Gewinn erzielt. Das Geld sei nicht seines, sondern komme von seiner Schwiegermutter.
(APA)