Die Gewerkschaft der Flugsicherung will nun auch am Freitag streiken. Der Flugbetrieb soll mindestens zur Hälfte aufrecht erhalten werden.
Noch vor Beginn des Streiks am Donnerstag am Frankfurter Flughafen kündigt die Gewerkschaft der Flugsicherung bereits den nächsten Ausstand an: Sie will den größten deutschen Flughafen auch am Freitag lahmlegen und erhöht so den Druck im Tarifkonflikt. "Falls es kein Einsehen gibt, werden wir am Freitag von 8.00 bis 22.00 Uhr die Arbeit niederlegen", sagte GdF-Sprecher Matthias Maas am Donnerstag.
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Am Donnerstag wollen die rund 200 Beschäftigten, die als Verkehrsdisponenten, Vorfeldlotsen oder Flugzeug-Einweiser arbeiten, ab 15.00 Uhr streiken. Sie wollen damit ein deutlich höheres Einkommen und bessere Arbeitsbedingungen erzwingen. Der Streik soll sieben Stunden anhalten.
Der Betreiber des größten deutschen Flughafens, die Fraport AG, erwartet bereits für den Donnerstag Verzögerungen und Flugausfälle, will aber den Betrieb nach eigenen Angaben mindestens zur Hälfte aufrechterhalten. Passagiere wurden aufgefordert, sich mit ihren Fluggesellschaften in Verbindung zu setzen. Lufthansa und andere Gesellschaften haben begonnen, ihre Flugpläne umzubauen.
Schlichterspruch abgelehnt
Möglicherweise versucht Fraport auch noch, den Streik juristisch mit einer einstweiligen Verfügung zu stoppen. Eine Entscheidung darüber war noch offen.
Fraport hatte in dem schwelenden Tarifkonflikt einen Schlichterspruch des Hamburger CDU-Politikers Ole von Beust abgelehnt und eine nachfolgende Erklärungsfrist der Gewerkschaft verstreichen lassen. Die GdF will den Spruch nach eigenen Angaben umsetzen.
Fraport-Arbeitsdirektor Herbert Mai hatte gesagt, man wolle auf Grundlage des bisherigen Angebots weiterverhandeln. Er widersprach der GdF-Darstellung, dass man die Gleichstellung mit dem Personal in München verweigere. Bei den Vorfeldlotsen sei man auf exakt dem gleichen Niveau. Bei den übrigen Beschäftigen verlange die GdF Gehälter, die den Rahmen am Flughafen sprengen würden. Für sie gebe es auch keine Vergleichsgruppen in München oder Berlin. Mai bezifferte die verlangten Steigerungen auf 64 bis 73 Prozent gegenüber dem Status Quo.
(APA)