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Hollywood im Trophäenfieber: Wer holt Golden Globes und Oscars?

Jamie Lee Curtis wurde 2023 als beste Nebendarstellerin auserkoren.
Jamie Lee Curtis wurde 2023 als beste Nebendarstellerin auserkoren. Jay L. Clendenin / Los Angeles Times via Getty Images
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Am heutigen Montag werden die Golden-Globe-Anwärter benannt, die Oscar-Nominierungen folgen im Jänner. „Killers of the Flowers Moon“ wurde vom US-Filmverband zum besten Film des Jahres gekürt. Ein Wegweiser für die Oscars?

Das Preisfieber in Hollywood steigt – zumindest erreichen die Spekulationen über die Favoriten der anlaufenden Trophäensaison erste Höchststände. Schließlich ist heute ein Tag der Entscheidung bei den Golden Globes, da werden die heurigen Nominierungen für die Gala im Jänner bekannt gegeben. „Maestro“, „Killers of the Flower Moon“, „Barbie“ und „Oppenheimer“ werden hier hoch gehandelt. Und für Österreich wird es am 21. Dezember spannend, denn dann werden die Nominierungen für die Auslandsoscars bekannt gegeben.

Der Historien-Thriller „Killers of the Flower Moon“ ist erst am Mittwoch vom renommierten US-Filmverband National Board of Review zum besten Film des Jahres 2023 gewählt worden. Der Film von Martin Scorsese (81) sei ein „atemberaubendes Meisterwerk“ von einem der größten Filmemacher, begründete die NBR-Vorsitzende Annie Schulhof die Wahl. Er handelt von dem indigenen Volk der Osage, das im Oklahoma der 1920er-Jahre Opfer eines Verbrechens wurde.

Auch der Regiepreis geht an Scorsese. Zur besten Hauptdarstellern kürte der Verband die US-Amerikanerin Lily Gladstone (37), die in „Killers of the Flower Moon“ eine Angehörige des Osage-Stammes spielt. Sie hat selbst indigene Wurzeln. NBR-Preise gelten als Wegweiser für die Oscars. So hatte der Verband im vorigen Jahr Michelle Yeoh für „Everything Everywhere All At Once“ zur besten Hauptdarstellerin gekürt, später holte sie auch den Oscar. Als besten Hauptdarsteller stufte der Verband den US-Amerikaner Paul Giamatti (56) ein. In Alexander Paynes Dramakomödie „The Holdovers“ spielt er einen griesgrämigen Internatslehrer, der in den 1970er-Jahren eine Handvoll Schüler über die Weihnachtsferien bei sich aufnehmen soll.

Neben „Killers of the Flower Moon“ als bester Film listete der Verband neun weitere „Top Films“ auf. Darunter sind wieder „Barbie“, „Oppenheimer“ und „Maestro“, aber auch „Ferrari“, „The Holdovers“, und der „Poor Things“, Sieger des Filmfestivals Venedig. Es bleibt spannend, inwieweit die Oscars nachziehen.

Verleihung der Golden Globes im Jänner, der Oscars im März

Zunächst einmal blickt die Branche aber den Golden-Globe-Nominierungen entgegen. Am Montag, dem 11. Dezember, werden die Anwärter in Film- und TV-Sparten verkündet. Die 81. Preis-Verleihung wird dann am 7. Jänner über die Bühne gehen. Dann folgen die Academy Awards: die Oscar-Nominierungen sind für den 23. Jänner geplant, die 96. Trophäenshow für den 10. März. Dazwischen stehen zig Branchenpreise an, etwa vom US-Schauspielverband, von Produzenten und Kritikergruppen.

Nach den Filmfestivals in Cannes, Toronto oder Venedig haben sich Kritikerlieblinge und Gewinnerfilme hervorgetan. Zu den Dramafavoriten zählt „Maestro“ über das Leben des US-Komponisten Leonard Bernstein. Es ist das zweite Regieprojekt von Bradley Cooper, der darin auch die Hauptrolle spielt. Lob gibt es hierbei nicht zuletzt für Carey Mulligan als Bernsteins Frau Felicia Montealegre. Als Frontrunner gilt eben auch Scorseses „Killers of the Flower Moon“.

Auch „Oppenheimer“-Regisseur Christopher Nolan und Cillian Murphy, der den Physiker und Erfinder der Atombombe Robert Oppenheimer spielt, können auf Preise hoffen. Zeitgleich mit „Oppenheimer“ war im Juli der Kinohit „Barbie“ von Greta Gerwig angelaufen, was zu der Wortschöpfung „Barbenheimer“ führte und wohl auch zum kürzlich erschienen Doppelinterview von Murphy und Robbie. Die Satire „Barbie“ über die ikonische Puppe (Margot Robbie) und Ken (Ryan Gosling) gilt als Komödienfavorit.

Das skurrile Arthouse-Märchen „Poor Things“ mit Emma Stone, von Regisseur Giorgos Lanthimos, ist auch ein heißer Kandidat – ebenso Alexander Paynes Comedy-Drama „The Holdovers“, mit Paul Giamatti in der Hauptrolle als griesgrämiger Internatslehrer. Beide wurden auch bei der diesjährigen Viennale gezeigt.

Beste Darstellerin, bester Darsteller

Bei den Schauspielerinnen gelten diese Preissaison Gladstone („Killers of the Flower Moon“), Mulligan („Maestro“), Robbie („Barbie“), Emma Stone („Poor Things“) oder Natalie Portman („May December“) als Favoritinnen. Und auch die deutsche Starschauspielerin Sandra Hüller („Toni Erdmann“) ist mit gleich zwei Werken im Rennen – mit ihrer Rolle im Cannes-Gewinner „Anatomie eines Falls“ und in der Literaturverfilmung „Zone of Interest“.

Bei den Männern werden Murphy („Oppenheimer“), Cooper („Maestro“) oder Leonardo DiCaprio („Killers of the Flower Moon“) hochgehandelt, aber auch der deutsche Shootingstar Franz Rogowski, der für seinen Part im Beziehungsdrama „Passages“ zuletzt vom New Yorker Kritikerverband NYFCC gewürdigt wurde.

Und auch Österreich kann sich ein wenig Hoffnungen machen, wird am 21. Dezember doch die Shortlist mit 15 Werken im Rennen um den Auslandsoscar veröffentlicht. Hier könnten es Tizza Covi und Rainer Frimmel mit „Vera“ schaffen, wurde das semifiktionale, auf Italienische gedrehte Werk doch von Österreich eingereicht. Sollte „Vera“ unter diesen 15 Arbeiten sein, wird es dann am 23. Jänner nochmals spannend, wenn die endgültigen Oscar-Nominierungen für die Gala am 10. März bekanntgegeben werden. (APA/red.)

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