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Strabag: Transaktion bei Deripaskas Anteilverkauf bisher nicht erfolgt

Die Strabag hat von ihrem russischen Großaktionär Oleg Deripaska eine Korrektur zum Verkauf seines 27,8-Prozent-Anteils erhalten.
Die Strabag hat von ihrem russischen Großaktionär Oleg Deripaska eine Korrektur zum Verkauf seines 27,8-Prozent-Anteils erhalten.Imago / Nikolai Khizhnyak
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Dass der Deal abgeblasen sei, könne man deswegen aber nicht sagen, so ein Experte. Es zeige jedoch, dass die Strabag das Vorgehen in Russland kaum prüfen könne. Den Anteil will schlussendlich die RBI kaufen.

Die Strabag hat von ihrem russischen Großaktionär Oleg Deripaska am Montag eine Korrektur zu dessen Angaben vom 18.12. zum Verkauf seines 27,8-Prozent-Anteils erhalten und dies am Dienstagabend selbst ad-hoc mitgeteilt. Die Transaktion von Deripaskas Rasperia mit der Anteilserwerberin Iliadis ist demnach bisher noch nicht abgeschlossen. Dass der Deal abgeblasen sei, könne man deswegen aber nicht sagen, so ein Experte. Den Anteil will schlussendlich die RBI kaufen.

Deripaska hatte im Dezember den Verkauf gemeldet. Nun hat laut APA-Informationen die FMA dazu aufgefordert, die Beteiligungsmeldung vom 18. Dezember 2023 zu korrigieren. Schließlich ist der Verkauf noch nicht vollzogen. Es handle sich „um ein Zurückstellen aus ad-hoc-Pflicht (börsenrechtliche Vorschriften, Anm.)“, sagte der Chef des Interessenverbandes für Anleger (IVA), Florian Beckermann, am Dienstagabend.

Deal nicht abgeblasen

Man könne deswegen jetzt nicht annehmen, dass der Deal insgesamt abgeblasen sei, betonte der Fachmann. „Es heißt nicht ´Zurück zum Anfang`, aber es zeigt schon, dass die Strabag hierbei das Vorgehen in Russland kaum prüfen kann“, sagte Beckermann.

Der Vorstand der Strabag war am 18. Dezember darüber informiert worden, dass ein Kaufvertrag über sämtliche Anteile der von Deripaska kontrollierten MKAO „Rasperia Trading Limited“ (Rasperia) abgeschlossen worden sei, teilte der Konzern damals mit. Die Rasperia werde mit Durchführung des Kaufvertrags nicht mehr von Deripaska (indirekt) kontrolliert, hieß es in der Mitteilung vom Dezember. Der Vollzug des Kaufvertrags sei allerdings noch nicht erfolgt, hieß es schon damals. Und da der Vollzug bis heute nicht erfolgt ist, musste sinngemäß erläutert nun klargestellt werden, dass die Deripaska-Gesellschaften ihre Anteile (doch) halten.

Deripaska auf EU-Sanktionsliste

Kurz nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine war der Oligarch Deripaska im April 2022 von der EU auf die Sanktionsliste gesetzt worden. Die Dividendenausschüttungen an ihn hat der Baukonzern bereits eingefroren. Durch eine Sonderausschüttung war zuletzt die Deripaska-Beteiligung unter die Sperrminorität von 25 Prozent gesunken. Die Anteilsreduktion wird aber erst nach Eintragung der Kapitalerhöhung und Ausgabe der neuen Aktien heuer im März schlagend.

Zuletzt hatte die Strabag auch ihren Rechtsstreit gegen Deripaska in letzter Instanz gewonnen. Er hatte sich vor Gericht gegen die Entmachtung durch die Mehrheitsaktionäre gewehrt. Der Oberste Gerichtshof (OGH) gab der Strabag recht.

Unterdessen hatte zuletzt die Raiffeisen Bank International (RBI) ihr Interesse an dem Anteil von Deripaska bekundet. Sie würde den Strabag-Anteil von 27,8 Prozent von der russischen Aktiengesellschaft Iliadis JSC übernehmen - wenn diese den von Rasperia erhalten hat. Der mögliche Kaufpreis war von Raiffeisen mit 1,5 Milliarden Euro beziffert worden.

Raiffeisen/Uniqa besitzen bereits 29,5 Prozent des Konzerns. Dahinter folgt die Familie Haselsteiner (28,3 Prozent). Nach - noch - Deripaska gibt es noch 11,7 Prozent Streubesitz und 2,7 Prozent Eigene Aktien. (APA)

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