Auf dem Schlachtfeld

Das Jahr des Luftholens: Russen und Ukrainer sammeln Kräfte für neue Offensiven 

Soldaten der russischen 55. Gebirgs-Schützenbrigade in einem mächtigen Bombentrichter in der kürzlich nach zweijährigen Kämpfern eroberten Stadt Awdijiwka nahe Donezk. Diese Einheit stammt aus der Republik Tuwa in Südsibirien und zählt zur 41. Armee (HQ Nowosibirsk).
Soldaten der russischen 55. Gebirgs-Schützenbrigade in einem mächtigen Bombentrichter in der kürzlich nach zweijährigen Kämpfern eroberten Stadt Awdijiwka nahe Donezk. Diese Einheit stammt aus der Republik Tuwa in Südsibirien und zählt zur 41. Armee (HQ Nowosibirsk).Imago / Stanislav Krasilnikov
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Analyse. Zahlreiche Indizien legen nahe, dass sich die Frontverläufe in der Ukraine heuer nur wenig verschieben werden. Es ist eine Patt-Situation in diesem brutalen Abnützungskrieg, in den spätestens 2025 wieder größere Bewegung kommen könnte.

Als sich die russische Invasion in der Ukraine vorigen Februar erstmals jährte, hingen die Fahnen in dem bedrängten Land sozusagen so hoch, wie die Stimmung blendend war: Der große Sturm auf Kiew war im Frühjahr 2022 spektakulär gescheitert, die Russen räumten den Norden und Nordosten des Landes. Sie besetzten zwar Teile der Südukraine sowie Donbass-Regionen im Osten, doch warfen große Gegenstöße sie im Raum Charkiw im Osten sowie im Süden über den großen Fluss Dnipro zurück.

Westliche Waffenhilfe floss, neue Brigaden entstanden, das russische Heer wirkte inkompetent und demoralisiert, die Luftwaffe trat nur mäßig in Erscheinung. 2023 schien also zum Jahr der Abrechnung zu werden.

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