Eigentlich ist Marko Milosavac Kfz-Mechaniker. Derzeit leistet er in zwei Kindergärten in Wien seinen Zivildienst. Und schraubt nun gelegentlich an Bobbycars statt an echten Autos.
In seiner Familie ist Marko Milosavac schon immer ein Kinder-Magnet gewesen, seine Zeit mit Kindern zu verbringen, ist er also gewöhnt, „nur halt nicht mit so vielen“ wie jetzt, sagt der 24-Jährige. Seit September ist Milosavac einer von derzeit 28 Zivildienern bei der St. Nikolausstiftung der Erzdiözese Wien und abwechselnd in zwei Kindergärten im Einsatz.
„Die ersten ein, zwei Monate“ seien schon anstrengend gewesen, erzählt er: „So viele Kinder, und jedes Kind ist anders“, sagt er. „Kinder brauchen Zeit, mit ihnen geht nichts unter Druck“. Wenn man sich aber einmal daran gewöhnt hat, „ist es superschön“. Auch, weil er im Team so gut aufgenommen wurde, die Kinder ihn mögen, und dies auch zeigen. Wenn er nach einer Woche im anderen Kindergarten wieder zurückkommt, „ist die Freude so groß. Das ist so schön zu sehen, und so positiv“.
Zu den typischen Aufgaben der Zivis im Kindergarten gehören: Jause und Mittagessen herrichten, die Kinder beim Essen begleiten, beim Anziehen in der Garderobe unterstützen, und natürlich: Spielen, vorlesen, im Garten herumtoben. Kurz: Die Pädagoginnen in einer personell ohnehin knapp besetzen Branche unterstützen. Aufgaben wie Wickeln oder Toilettengänge mit den Kindern übernehmen Zivis aber nicht.
Vom Automechaniker in den Kindergarten
Eigentlich ist Milosavac Kfz-Mechaniker, statt an echten Autos schraubt er nun gelegentlich an Bobby-Cars, „für die Kinder“, sagt die Leiterin des „Paulaner“-Kindergartens, Johanna Fabiankowitsch, „ist das schön, so etwas mitzuerleben.“ Wie sie überhaupt die Zivildiener als „großen Gewinn“ für die Kindergärten sieht. Auch weil „männliche Vorbilder“ im Kindergarten-Kontext ohnehin rar sind.
Zu wenige Männer
Das findet auch Milosavac: „Es gibt viel zu wenige Männer in der Sparte“, er würde sich wünschen, dass mehr junge Männer bei der Berufswahl auch die Elementarpädagogik in Betracht ziehen. „Es ist superschön und eine so wichtige Aufgabe“, sagt er, „ich kann es nur empfehlen.“