Soros-Uni: Auch Kern setzt sich für einen Umzug nach Wien ein

Seit Tagen finden rund um die Soros-Uni Proteste gegen das Hochschulgesetz statt, das das Aus für die Uni in Ungarn bedeutet.
Seit Tagen finden rund um die Soros-Uni Proteste gegen das Hochschulgesetz statt, das das Aus für die Uni in Ungarn bedeutet.(c) APA/AFP/ATTILA KISBENEDEK (ATTILA KISBENEDEK)
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Nun setzt sich sogar der Bundeskanzler dafür ein, dass die private Hochschule nach Wien zieht. Doch offenbar buhlen mehrere Länder um die Soros-Uni.

Ungarn hat ein umstrittenes Hochschulgesetz und damit das Aus der privaten Soros-Uni beschlossen. Die renommierte, liberale Central European University (CEU) kämpft noch um ihr Überleben. Wien hat sich aber bereits als neuer Standort angeboten: Nach der Wiener Vizebürgermeisterin setzt sich nun auch Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) für die Verlegung der Soros-Uni von Budapest nach Wien ein.

Das Bundeskanzleramt bestätigte am Donnerstag entsprechende Kontakte und Gespräche zwischen Kern und Soros. Die ungarische Regierung unter Ministerpräsident Viktor Orban, dem der liberale Uni-Gründer und US-Milliardär George Soros angeblich ein Dorn im Auge ist, hat diese Woche beschlossen, dass ausländische Hochschulen künftig neben einem Standort in Ungarn auch eine Niederlassung in ihrem Heimatland vorweisen müssen. Die Änderung zielt offenbar auf ein Ende der CEU ab, denn die hat in den USA keinen Campus.

Zumindest für den CEU-Vizerektor Zsolt Enyedi ist Wien durchaus eine Option. "Aber im Moment versuchen wir alles um gegen dieses Gesetz anzukämpfen und die uns widerfahrene Ungerechtigkeit aufzuzeigen", sagte Enyedi am Donnerstag. "Wir hoffen, wir haben Erfolg dabei", so Enyedi. "Aber wenn die politischen Entscheidungsträger sich dazu entschlossen haben, uns aus dem Land zu drängen, dann haben wir wohl keine andere Wahl als diese Angebote ernst zu nehmen."

Prag und Vilnius haben sich auch angeboten

Mit dem Angebot, die Hochschule in die Bundeshauptstadt zu holen, war Wien offenbar nicht alleine. Nach Angaben von Enyedi haben sich mehrere Städte, darunter auch Prag und Vilnius, als neuer Standort für die von dem US-Milliardär George Soros gegründete Privat-Uni interessiert gezeigt. "Es ist ein gutes Gefühl zu sehen, dass uns so viele Städte wollen", sagte der Vizerektor. Aber noch seien nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft.

"Wir haben gerade den Staatspräsidenten aufgefordert, das Gesetz nicht zu unterschreiben", erklärte Enyedi die nächsten Schritte. Wendet sich Ader nicht an den Verfassungsgerichtshof, will das die CEU selber machen. Schlussendlich sei auch noch der Weg zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg möglich. "Gleichzeitig versuchen wir die Entscheidungsträger auf der ganzen Welt, aber vor allem in Ungarn" auf die Situation der Hochschule aufmerksam zu machen, betonte der Vizerektor.

 

 

(APA)


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