Kate Kalutkiewicz ist US-Handelsbeauftragte bei der EU. Sie verteidigt Trumps Strafzölle, setzt aber weiter auf die WTO. Zu einem Neustart für TTIP sei Amerika bereit.
Die Presse: Als Sie Ihre Arbeit als US-Handelsbeauftragte bei der EU begonnen haben, war Obama Präsident. Europäer und Amerikaner begegneten sich als Freunde. Jetzt sind sie Gegner im Handelsstreit. Wie erleben Sie diesen Wandel?
Kate Kalutkiewicz: Ich sehe keine tiefgreifende Änderung. Die Antriebe, die wir zu Zeiten der TTIP-Verhandlungen hatten, bleiben auch im Interesse dieser Regierung: Sie will Zölle senken. Sie will die transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen, die wichtigsten der Welt, wachsen lassen. Vielleicht auch wieder Verhandlungen über ein Abkommen aufzunehmen – das stand explizit in Trumps jährlicher Handelsagenda im März. Er bleibt dem freien und fairen Handel verpflichtet.