Jede Woche stellen wir ein vielversprechendes österreichisches Start-up vor. Diesmal: Saphenus' fühlende Beinprothese, die von der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft (aws) unterstützt wird.
Saphenus: Die Idee
Hinter Saphenus, dessen Gründerteam auch Skisprunglegende Toni Innauer angehört, steckt die Idee einer „fühlenden“ Beinprothese mit sensorischem Feedbacksystem. Phantomschmerzen infolge eines Gliedmaßenverlustes sollen damit gemindert bzw. ganz vermieden werden.
Das Besondere
Saphenus ist das weltweit erste Unternehmen, das es Betroffenen ermöglicht, wieder Untergrund zu spüren. Die bionische Prothese versorgt das Gehirn mit sensorischen Informationen, die Phantomschmerzen verhindern sollen.
Die größte Hürde
Für Geschäftsführer Rainer Schultheis waren zwei der größten Hürden „das ethische Votum für die klinische Studie und die Suche nach den richtigen Probanden“.
Fehler, die die Gründer nicht mehr machen würden
Schultheis würde nicht mehr „an zu vielen Investoren-Pitches teilnehmen, die mit Business Angels gespickt sind, die nicht die Affinität zu dieser Nische in der Medizintechnik haben“ sowie überhaupt den Willen, zuzuhören.

Der kurioseste Moment
Zu Beginn scheute das Start-up sich, eine „sündteure" Gangananalysematte zu kaufen, die für die klinische Studie benötigt wurde. „Stattdessen haben wir 70 Krankenhäuser im deutschsprachigen Raum angefragt, ob da nicht irgendwo eine in einer Ecke rumliegt“, sagt Schultheis. Zwei Drittel der Spitäler hätten gar nicht reagiert. In der Schweiz wurden sie aber schließlich doch fündig. Die Matte mit einer „uralten Software bekamen wir um 1000 Franken vom Spital fast geschenkt“.
Das nächste Ziel
Geplant ist eine weitere, große Studie, um die Wirksamkeit des sensorischen Feedbacksystems auch für Personen mit neurologischen Problemen zu prüfen.
Gründungsjahr: 2016
Anzahl der Mitarbeiter: 7
Geschäftsführer: Mag. Rainer Schultheis
Kontakt
Saphenus Medical Technology GmbH
Magnesitstrasse 1, 3500 Krems
www.saphenus-med.com