Das Erreichen der Pariser Klimaziele scheint derzeit weltweit aussichtslos. Jeffrey Sachs, US-Ökonom und UNO-Berater, plädiert deshalb für eine neue „Wirtschaft des Wohlfühlens“.
Im Rahmen der Globart Academy in Klosterneuburg referierte Jeffrey Sachs, der als Sonderberater der Vereinten Nationen bei der Verabschiedung der Weltklimaziele in Paris federführend wirkte, über die „Wirtschaft des Wohlfühlens“. Mit der „Presse“ sprach er über den neuen ökonomischen Wohlfühl-Begriff und den Einfluss von Start-ups auf das Erreichen der globalen Klimaziele.
„Die Presse“: In Ihrem Vortrag sprachen Sie mehrmals von der „Economy of Wellbeing“, also der „Wirtschaft des Wohlfühlens“. Was genau meinen Sie damit?
Jeffrey Sachs: Die „Economy of Wellbeing“definiert eine Wirtschaftsweise, die sich nicht am Bruttoinlandsprodukt, sondern am subjektivem Wohlbefinden orientiert, also daran, wie sich Menschen in ihrem eigenen Leben fühlen. Wenn wir das einmal tun, werden wir Themen wie Gesundheitsversorgung, soziale Beziehungen, Work-Life-Balance, saubere Luft und Energie mehr Aufmerksamkeit schenken. Das alles sind Schlüsselfaktoren für das Wohlfühlen.