Der Bio-Anteil der heimischen Lebensmittel wächst, die Vielfalt an Produkten steigt, und selbst Exotisches gibt es mittlerweile aus regionaler Produktion.
Wie früher“ ist ein Slogan, mit dem in der Lebensmittelindustrie allzu gern geworben wird. Wobei damit ein ganz spezielles Früher gemeint ist. Nämlich nicht jenes, als bei der Lebensmittelhygiene noch weniger strenge Regeln galten. Oder als viel und billig ein wesentlich wichtigerer Maßstab war als gut und hochwertig. Und auch nicht jenes Früher, als Fertigprodukte inklusive Konservierungs- und Farbstoffe als durchaus fortschrittlich galten. Vielmehr ist mit früher immer das gemeint, was dem Klischee der Großmutter entspricht. Also jener aufopfernden Frau, die vom Strudelteig über die Butter bis zum Brot alles selbst macht, nur mit den besten, natürlichsten Zutaten, die im Idealfall noch aus der hauseigenen kleinen Landwirtschaft gewonnen werden – glückliche Hühner inklusive.
„Früher“ hat also auch immer viel mit einem verklärten, nostalgischen Blick zu tun, oft auf die eigene Kindheit, bei dem gern die aus heutiger Sicht durchaus ungesunden Essgewohnheiten ausgeblendet werden. Dass Lebensmittel früher aber besser waren, stimmt so natürlich nicht. Dazu braucht man nur einen Blick auf ein typisches Supermarktregal zu werfen. Was hier mit den Slogans „ohne Zuckerzusatz“, „ohne Konservierungsstoffe“ oder „weniger Fett“ angepriesen wird, ist auch ein Hinweis darauf, dass all das einmal (in größeren Mengen) in diesen Lebensmitteln enthalten war. Ohne oder mit weniger Zucker ist derzeit ein großes Thema – das auch dank der EU stark vorangetrieben wird.