In den letzten Jahrzehnten stieg der Wohlstand in den Schwellenländern enorm. Hunderte Millionen Menschen schafften den Sprung aus der extremen Armut. In China wuchs die global größte Mittelschicht heran. Dank geht an Marktwirtschaft und Globalisierung.
Die Welt ist doch ungerecht. Während die Bessergestellten immer mehr Millionen auf ihren Konten anhäufen, geht bei den weniger Privilegierten kaum etwas voran. Die Reichen werden immer reicher, die Armen werden immer ärmer. Nichts ändert sich. Und schon gar nicht zum Besseren. Schuld daran ist wahlweise der Turbo-Kapitalismus oder die Globalisierung.
Thesen wie diese sind populär im reichen Europa. Dass sie mit der Realität nur teilweise zu tun haben, stört dabei kaum. Es stimmt schon, die Reichen wurden reicher. Der weltweite Reichtum hat sich seit der Jahrtausendwende auf 360 Billionen US-Dollar mehr als verdreifacht. Die Allerreichsten konnten ihre Vermögen dabei schneller ausbauen als die meisten anderen, ergibt der „Global Wealth Report 2019“ der Credit Suisse. Der größte Wohlstands-sprung gelang jedoch nicht den oberen Zehntausend, er fand in der unteren Hälfte der Reichtums-Pyramide statt.