Für Frauen ist das Leben in den letzten Jahrzehnten selbstbestimmt, bunt und frei geworden. Gleichstellung ist zur allgemeinen Forderung geworden – manchmal zu einer leeren.
Wie möchte ich leben? Mit Haus, Garten, Kind, Hund und Ehefrau. Mit Morgenyoga, Birchermüsli und Vorstandssitz. Oder mit Lehrberuf, Lebensgefährte und eigenem Unternehmen. Als Alleinerzieherin. Kinderlos.
Frauen in Österreich haben den Generationen ihrer Mütter, ihrer Großmütter eines voraus: Sie können sich die Antwort auf diese Frage leisten. Von ihren Müttern und Großmüttern verlangte man, Ehemann und Familie an erste Stelle zu stellen und sich selbst hintan. Verliebt, verlobt, verheiratet.
Nach dem politischen Projekt der rechtlichen Gleichstellung von Frauen mit Männern sind Frauen heute selbstständig und unabhängig. Sie priorisieren ihre Selbstverwirklichung. Sie müssen sich nicht mehr unterwerfen. Sie sind eine Person.
Junge Rechte. Frauen schätzen es heute, große Wahlfreiheiten zu haben. Sie erzählen, dass ihre Töchter Berufe erlernen, die früher als „Männerberufe“ galten. Frauen sind Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen und manchmal Unternehmerinnen. Sie entscheiden sich für die Ehe oder dagegen, sie lehnen sich gegen Rollenbilder auf und suchen sich eigene aus. Sie zelebrieren modische Freiheit und freiere Schönheitsideale. Sie schätzen das Frausein, wollen nicht zum besseren Mann gemacht werden, und vernetzen sich untereinander. Die Diskussionen über #MeToo und sexuelle Gewalt schaffen neues Bewusstsein und neue Offenheit. Die Oma-Generation nickt zufrieden ob einer gleichberechtigteren Herangehensweise bei der Kindererziehung und der Hausarbeit bei den Jüngeren. Es klingt nach einem bunten, aufregenden Leben.