Frauen, die sich von einem gewalttätigen, arbeitslosen Mann trennen wollen, sind besonders gefährdet, ermordet zu werden.
Wien. Der gefährlichste Ort Österreichs ist für Frauen ihr Zuhause – vor allem, wenn sie sich von einem Mann trennen wollen, der bereits gewalttätig geworden ist, arbeitslos ist, unter Alkohol- oder Drogeneinfluss steht – und der ein Messer griffbereit hat. Diese Risikofaktoren zeigt die Studie zu Frauenmorden bzw. Intimiziden, also Morden an Intimpartnern, einer Expertengruppe im Innenministerium.
Die Screening-Gruppe wurde nach einer Häufung von Frauenmorden Anfang des Jahres eingesetzt, untersucht wurden 55 vollendete und 119 versuchte Tötungsdelikte, die von 1. Jänner 2018 bis 25. Jänner 2019 verübt wurden.
1 Steigt die Zahl der Frauenmorde – oder täuscht der mediale Fokus?
2018 wurden mit einer Zahl von 41 weiblichen Mordopfern tatsächlich mehr Frauen in Österreich ermordet als im Schnitt in den Jahren zuvor. Heuer wurde bisher ein minimaler Rückgang verzeichnet: Von Jänner bis Ende Oktober wurden in Österreich nach Zahlen des Bundeskriminalamts 32 Frauen getötet, im Vergleichszeitraum 2018 waren es 33 Frauen. Auch bei ermordeten Männern wurde von 2018 auf 2019 ein Rückgang von 24 auf 19 Mordopfer gezählt.