Die US-Demokratie, lang Vorzeigemodell für die westliche Welt, ist ins Schlingern geraten. Aber liegt das nur an Donald Trump? Die Rufe nach einer umfassenden Reform des Regierungssystems werden jedenfalls lauter.
New York. Das Horrorszenario, das für die Wochen nach der US-Wahlnacht am 3. November herumgeistert, lautet in etwa so: Amtsinhaber Donald Trump hat ersten Hochrechnungen zufolge die Nase vor seinem demokratischen Herausforderer, Joe Biden. Allerdings werden heuer mehr Menschen als je zuvor Wahlkarten einschicken – und diese werden, je nach Bundesstaat, nicht überall sofort ausgezählt.
Nur langsam vervollständigt sich deshalb das Wahlergebnis und weil mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr Demokraten als Republikaner die Möglichkeit der Briefwahl nutzen, überholt Biden den Präsidenten schließlich erst Tage oder gar Wochen nach dem eigentlichen Wahltag.