US-Wahl

Trump will Auszählung der Briefwahlstimmen stoppen lassen

Donald Trump
Donald Trump(c) imago images/UPI Photo (Chris Kleponis via www.imago-images.de)
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Der US-Präsident reklamiert den Wahlsieg für sich, ohne Belege dafür zu liefern. Er will den Obersten Gerichtshof einschalten.

US-Präsident Donald Trump hat einen Sieg bei der Präsidentschaftswahl für sich beansprucht - und will eine weitere Auszählung der Stimmen vom Obersten Gerichtshof des Landes stoppen lassen. "Wir haben diese Wahl gewonnen", sagte Trump in der Nacht auf Mittwoch (Ortszeit) im Weißen Haus, obwohl der Ausgang der Wahl in mehreren wichtigen Bundesstaaten noch offen ist.

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"Ehrlich gesagt, haben wir gewonnen", sagte er vor Anhängern im Weißen Haus - obwohl aus vielen wichtigen Bundesstaaten noch keine endgültigen Ergebnisse vorlagen. Nach bisherigem Stand sind laut Edison Research bisher auf Trump 213 Wahlleute entfallen und auf Joe Biden 220. Erforderlich für den Wahlsieg sind mindestens 270.

Der Amtsinhaber sprach von angeblichem "Betrug an der Nation" und "am amerikanischen Volk" bei der Wahl und fügte hinzu: "Wir werden vor den Supreme Court ziehen. Wir wollen, dass alles Wählen endet." Vermutlich bezog sich Trump damit auf die nach wie vor laufende Auszählung zahlreicher Briefwahlstimmen.

In manchen Bundesstaaten - unter anderem im besonders umkämpften Pennsylvania - werden Briefwahlstimmen mit Poststempel vom Wahltag auch dann angenommen, wenn sie einige Tage nach der Wahl bei den Behörden eingehen. Trump hat in den vergangenen Monaten immer wieder angeblichen Betrug bei den Briefwahlen angeprangert, obwohl Experten und Behördenvertreter entschieden widersprechen.

In vielen Staaten waren zum Zeitpunkt von Trumps Rede Hunderttausende möglicherweise entscheidende Stimmen noch nicht ausgezählt. Wegen der Corona-Pandemie haben in diesem Jahr besonders viele Bürger auf die Möglichkeit der Briefwahl zurückgegriffen - vor allem aber Anhänger der Demokratischen Partei des Trump-Herausforderers Joe Biden.

Bidens Team: "Skandalös" 

Bidens Team hat die Aussagen des Amtsinhabers als "skandalös" und "beispiellos" zurückgewiesen. Die Rechtsexperten des demokratischen Herausforderers seien aber für eine gerichtliche Auseinandersetzung gerüstet, erklärte am Mittwochmorgen das Wahlkampfteam.

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(APA)

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