Die von den Wiener Grünen erhobenen Vorwürfe gegen das AKH werden nun auch von der Wiener ÖVP unterstützt. Das Kontrollamt ermittelt bereits. Vor allem das Fehlen von Personal und Betten werden angekreidet.
Wien (APA). Die von den Wiener Grünen erhobenen Vorwürfe gegen das AKH werden nun auch von der Wiener ÖVP unterstützt. Gesundheitsstadträtin Wehsely (SPÖ) wird Untätigkeit und Herunterspielen von Missständen vorgeworfen. Das Kontrollamt ermittelt bereits.
Vor allem das Fehlen von Personal und Betten sowie technische und sanitäre Mängel werden angekreidet. Die Vorwürfe führten zu einer beschwichtigenden Reaktion seitens des AKHs. Leiter Reinhard Krepler: „Eine Gefährdung für Patienten des Hauses war nie gegeben.“ Er sei „für Verbesserungswünsche und Anmerkungen dankbar“ und werde „die Sache aufgreifen“.
Der Anwalt der von der Personalnot betroffenen Hebammen, Marcus Essl, erklärte zu den Vorwürfen, dass Mitarbeiterinnen teils krank zum Dienst erscheinen müssten. Bereits im Jahr 2007 wurde bei einer Evaluierung der Personalsituation auf idente Probleme hingewiesen, geändert hat sich jedoch nichts. Wegen der Bettensituation müssen Neugeborene teilweise sogar in andere Krankenhäuser transferiert werden. Nach den Korruptionsvorwürfen im Juli ist dies bereits die zweite Affäre innerhalb weniger Wochen, in die das Krankenhaus involviert ist.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.09.2010)