Neuer Lockdown

Südtirols gescheiterter Corona-Sonderweg

Südtirol versuchte es Mitte November mit Massen-Antigentests in der Bevölkerung.
Südtirol versuchte es Mitte November mit Massen-Antigentests in der Bevölkerung.APA/AFP/PIERRE TEYSSOT
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Die Provinz Südtirol wollte mit Massentests und Lockerungen durch die Pandemie kommen. Coronamutanten und steigende Infektionszahlen machten diesem Plan aber einen Strich durch die Rechnung.

Für Südtirol gibt es derzeit nur einen Weg: alles zu – und zwar sofort. Die autonome Provinz in Norditalien, die seit Ausbruch des Coronavirus immer wieder versucht hat, harte Lockdown-Maßnahmen zu umgehen und die Pandemie mit einem Sonderweg zu bekämpfen, muss sich geschlagen geben. Das Virus hat die Oberhand gewonnen, mit einer Vehemenz, die keine Alternative als einen kompletten Lockdown zulässt.
In diesem befindet sich die Provinz mit ihren rund 520.000 Einwohnern seit Montag: Die Geschäfte und Schulen sind zu, die Menschen dürfen ihre Heimatkommune nicht verlassen. Betriebe dürfen weiterarbeiten, müssen ihre Mitarbeiter aber regelmäßig auf das Virus testen. Diese Maßnahmen gelten vorerst bis 28. Februar. Landeshauptmann Arno Kompatscher appellierte an die Bevölkerung: „Jetzt brauchen wir die Einhaltung der Regeln und die Solidarität aller, um in drei Wochen wieder öffnen zu können, sonst werden alle Anstrengungen umsonst gewesen sein.“

Dieser Appell und der Lockdown waren nötig geworden, nachdem Südtirol konstant hohe Neuinfektionen und zuletzt auch die Präsenz der englischen Virusmutante registriert hatte. Bei der Auswertung der Coronalage auf Regionalebene teilte das europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten Südtirol in die tiefrote Kategorie ein, die für eine Corona-Inzidenz von über 500 Fällen pro 100.000 Einwohner über 14 Tage steht.


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