Bundeskanzler Sebastian Kurz beschwert sich über Verzögerungen in der EU, deren Impfstrategie seine Regierung einst mitentschieden und mitgetragen hat. Stattdessen will er künftig mit Ländern wie Israel zusammenarbeiten.
Die von Bundeskanzler Sebastian Kurz angekündigte Kooperation mit Israel und seine Kritik an der EU-Impfstrategie dürften Österreichs Abkehr von der engen Kooperation in Europa in diesem Politikfeld einläuten. Sie ist für die Zukunft angedacht, nicht für die erste Welle an Impfungen.
Noch im November hatte sich Kurz bei EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dafür bedankt, dass sie „einen wirklich guten Beschaffungsprozess aufgestellt hat“. Die türkis-grüne Regierung trug damals das längere Genehmigungsverfahren über die Europäische Arzneimittelagentur EMA mit. Nun hinkt das Land mit einer Impfquote von rund sieben Prozent sogar vielen EU-Partnern hinterher. Die Ungeduld steigt. Es dominieren der öffentlich geäußerte Ärger über Lieferengpässe in der EU und lange EMA-Verfahren. Ist die Kooperation mit Israel der erhoffte Ausweg? Eine Übersicht: