Pandemie

EU-Zulassung für russischen Sputnik-Impfstoff in weiter Ferne

APA/AFP/MAHMUD TURKIA
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Einen offiziellen Antrag für die Zulassung von Sputnik V gibt es weiterhin nicht. Zuletzt tauchten in Zusammenhang mit den Studien zu der Substanz auch ethische Fragen auf.

Bis zu einer etwaigen Zulassung des russischen Corona-Vakzins Sputnik V auf EU-Ebene werden möglicherweise noch Monate vergehen: Die EU-Arzneimittelbehörde EMA führt derzeit nur eine sogenannte Rolling Review des Impfstoffs durch. Dabei werden laufende Studien evaluiert, um später den eigentlichen Zulassungsprozess beschleunigen zu können. Sobald genug Daten vorhanden sind, kann der Hersteller einen offiziellen Antrag auf Vertriebsgenehmigung in der EU stellen – was im Falle von Sputnik V bisher aber nicht passiert ist.

Zuletzt tauchten in Zusammenhang mit dem Vakzin neue Probleme auf. Die laufenden Studien für den Impfstoff könnten den Standards der guten klinischen Praxis (GCP) – das sind international anerkannte Regeln zur Durchführung klinischer Studien – zuwiderlaufen, berichtet die „Financial Times". Das wirft ethische Fragen auf, die die EMA nicht ignorieren kann. Kommende Woche sollen Mitarbeiter der Behörde eine Untersuchung dazu beginnen.

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