Wer in Weißrussland nach Lukaschenkos Regeln spielt, den lässt er fette Geschäfte machen. Ein Blick hinter die Kulissen einer brutalen Diktatur, deren Wirtschaft bunter ist, als man sich das im Westen vorstellt.
Als der Mann, dessen Familienname im Deutschen „Zeisig“ bedeutet, im Jahr 2016 mit angeblich 220 Stundenkilometern Richtung Polen raste, klickten noch vor dem Grenzübergang die Handschellen. Nicht das überhöhte Tempo war das Problem. Juri Tschysch, also der „Zeisig“, habe „schwere Steuerhinterziehungen“ begangen, teilte der Geheimdienst, der in Weißrussland nach wie vor KGB heißt, mit. Zudem habe Tschysch das Land verlassen und Kapital ins Ausland transferieren wollen.