Der Klimawandel macht sich in Indien bemerkbar: Der Monsunregen verändert sich, Zyklone nehmen zu, die Küsten erodieren. 80 Prozent der Bevölkerung sind potenziell bedroht.
Als Zyklon Yaas Ende Mai mit Windgeschwindigkeiten von teilweise über 140 km/h auf die Ostküste Indiens traf, blieb vom Haus von Mohan Das nicht viel übrig. Nur Reste des Betonfundaments, die aus dem Sandstrand ragen, erinnern daran. 60 Häuser sollen hier gestanden haben, sagt der Fischer. Er lebt auf der Insel Sagar im Golf von Bengalen. Mehrmals täglich hat Mohan Das auf dem Weg zum Meer die Katastrophe vor Augen. Er ist trotzdem geblieben, denn er lebt vom Fischfang. „Es ist unsere wichtigste Tätigkeit. Aber es gibt keine großen Fische mehr“, sagt Das. Die Insel ist neben Zyklonen auch vom steigenden Meeresspiegel betroffen.
Es sind dringende Fragen, die die Weltklimakonferenz COP26 für Indien aufwirft. Am Montag soll das 14-tägige Treffen in Glasgow beginnen. Der Umweltminister Indiens räumte jüngst ein, wie gefährdet das Land durch den Klimawandel ist: „Die indische Bevölkerung ist für ihren Lebensunterhalt von klimasensiblen Sektoren abhängig und sowohl der öffentliche als auch der private Sektor muss gezielte Maßnahmen ergreifen“, so Bhupender Yadav (BJP).