400 Anzeigen, sechs Festnahmen, vereinzelt gewaltbereite Gruppen – und Morddrohungen gegen Kanzler und Minister. Eine Bilanz der Anti-Covid-Demonstration am Samstag.
Wien. Es waren viele, aber sie haben es nicht krachen lassen. Am Samstag fand eine groß angelegte Demonstration in Wien gegen die Covid-Maßnahmen der Regierung und die Impfpflicht statt. Rund 40.000 waren laut Polizei gekommen, die FPÖ sprach von 100.000. Und jetzt? Ein Aus- und Rückblick.
1. Nahmen wirklich vor allem Rechte an der Demonstration teil?
Nein, aber die Demonstration wurde von der FPÖ organisiert – und im rechten Milieu wurde im In- und Ausland massiv dafür geworben. Am Samstag selbst wurde die Demo von einer relativ kleinen Gruppe von Rechtsextremen gekapert und angeführt. So marschierten etwa „Die Österreicher“, die Nachfolgeorganisation der rechtsextremen Identitären, an der Spitze des Demozugs. Unter die Teilnehmer mischten sich bekannte Neonazis wie der deswegen verurteilte Gottfried Küssel und rechte Hooligans. Von dieser Gruppe ging auch die meiste Aggression aus. „Gewaltbereite Hooligangruppen lieferten sich einzelne Scharmützel mit der Polizei“, sagte Innenminister Karl Nehammer am Sonntag. Menschen aus der rechtsextremen Szene hätten versucht, die Demo „für ihre Zwecke zu missbrauchen“.