Der neue Bildungs- und Wissenschaftsminister heißt Martin Polaschek. Wie Heinz Faßmann ist er Professor mit Uni-Management-Erfahrung. Einen großen Unterschied gibt es: Er hat den Rückhalt der steirischen ÖVP.
Wien. Martin Polaschek fällt auf. Gleich auf den ersten Blick. Eher ungewöhnlich für einen Uni-Rektor trägt er gern Gehröcke und abwechselnd kurzes und langes Haar. Der Wissenschaftler ist experimentierfreudig. Polaschek ist offenbar auch der Politik aufgefallen – ganz abseits solcher banaler Äußerlichkeiten. Der Rektor der Universität Graz wird Bildungs- und Wissenschaftsminister.
Das hat er vor allem der steirischen ÖVP zu verdanken. Nicht zufällig hat diese Personalie der steirische Landeshauptmann, Hermann Schützenhöfer, in einem Live-Interview im ORF verkündet und damit dem designierten Bundesparteichef vorgegriffen. Polaschek sei „eine exzellente Wahl“, sagte Schützenhöfer, „und das hat mit der Steiermark weniger zu tun als mit seiner Qualifikation“.
Sie ist jener seines Vorgängers, Heinz Faßmann, nicht ganz unähnlich. Am Minoritenplatz zieht wieder ein Professor mit Uni-Management-Erfahrung ein. Polaschek ist Rechtshistoriker. Er war 16 Jahre lang Vizerektor der Karl-Franzens-Uni Graz. Im zweiten Anlauf hat er es an die Spitze der Universität geschafft. Diesen Posten hat er seit Oktober 2019 inne.
Der 56-Jährige ist also ein politischer Quereinsteiger mit großen Sachkenntnissen im Hochschulbereich. „Er kennt das Studienrecht wie seine Westentasche“, hört man. Polaschek wird aber nicht nur die Wissenschafts-, sondern auch die viel umfangreicheren und öffentlichkeitswirksameren Schulagenden zu betreuen haben. Hier fehlt ihm die große Expertise. Wobei er schon auch Einblicke in den Schulbereich hat. Polaschek gilt als einer der Gründerväter der neuen Lehrerausbildung.