Am 12. Dezember „müssen“ Handel, Gastro, Kultur und Sport öffnen. Das fordert der Tiroler Landeshauptmann. Die Grünen sind zögerlicher, versprechen aber, „behutsam“ zu öffnen.
Wien. In der eigenen Partei haben die schwarzen Landeshauptleute in der Vorwoche ihre Macht demonstriert. Montagmittag wird ein neu zusammengesetztes ÖVP-Regierungsteam nach ihrem Geschmack angelobt (siehe Seite 2). Auch in der Pandemiebekämpfung treten die Landeschefs zunehmend machtbewusst auf. Besonders deutlich zeigte sich das beim Auftritt des Tiroler Landeshauptmanns, Günther Platter, am Sonntag in der ORF-„Pressestunde“. Dort hielt er die vom scheidenden Kanzler, dem Gesundheitsminister und den Landeshauptleuten vor zweieinhalb Wochen unterzeichnete Vereinbarung zum Lockdown in die Kamera, in der ein automatisches Ende der Ausgangssperren für Geimpfte und Genesene am 12. Dezember festgeschrieben wurde, und sagte: „Wir müssen jetzt Wort halten. Das heißt: Am 12. Dezember muss geöffnet werden.“
Gemeint hat Platter damit eine umfassende Öffnung. Der Handel, die Gastronomie (mit Ausnahme der Nachtgastro), die Kultur und der Sport sollten öffnen. „Mit klaren Einschränkungen.“ Denn Ungeimpfte sollen weiter mit Ausgangsbeschränkungen belegt werden. Auch verschärfte Sicherheitsmaßnahmen – Maskenpflicht, fixe Sitzplätze und zusätzliche Testpflicht – könne er sich vorstellen. Nur eine Verlängerung des Lockdowns für Geimpfte nicht – „sonst haben wir die Geimpften auch noch auf der Straße“. Unterstützung bekam er von Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP). Auch sie sprach sich für die Wiedereröffnung von Tourismus und Gastronomie aus.