Omikron-Welle

Wien fordert bundeseinheitliche Quarantäne-Regeln für Kindergärten

Die derzeitigen Quarantäneregelungen für den Kindergarten seien nicht klar, die Länder würden darum stark unterschiedlich vorgehen, so die Kritik.
Die derzeitigen Quarantäneregelungen für den Kindergarten seien nicht klar, die Länder würden darum stark unterschiedlich vorgehen, so die Kritik.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Weil in Wien schon ab einem Coronafall die ganze Gruppe geschlossen wird, dürften bald bis zu 50 Prozent der Einrichtungen geschlossen werden, warnt Wiens Bildungsstadtrat. Die Entwicklung sei bereits jetzt sichtbar.

Der Wiener Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) fordert auch für Kindergärten einheitliche Corona-Regeln. Er appelliere dringend an Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne), "klare und bundesweit einheitliche Quarantäne-Empfehlungen" zu erlassen. Gruppenschließungen sollten etwa nicht mehr automatisch ab dem ersten positiven Fall erfolgen, forderte er am Donnerstag.

Die Omikron-Welle stelle die ganze Gesellschaft vor große Herausforderungen, dies gelte auch und vor allem für den Bereich der Elementarpädagogik als erste Bildungseinrichtung, befand er. Daher brauche es eine "vernünftige Balance".

„Unzumutbare Herausforderung für Eltern"

Die derzeitigen Quarantäneregelungen für den Kindergarten seien nicht klar, die Länder würden darum stark unterschiedlich vorgehen. In Wien wird schon beim ersten positiven Fall geschlossen. Damit würde wegen der erwarteten extremen Zunahme an Infektionsfällen drohen, dass bis zu 50 Prozent der Einrichtungen zugesperrt werden müssten: "Das wären knapp 40.000 Kinder, welche zu Hause bleiben müssen." Wiederkehr wertete dies als unzumutbare Herausforderung für Eltern und als eine Gefahr für Betriebe und die kritische Infrastruktur.

Die Entwicklung sei bereits sichtbar, berichtete er. Waren es gestern, Mittwoch, noch 16 gesperrte Kindergartengruppen in elf teilgesperrten Kindergärten, sind es laut Wiederkehr heute bereits 51 geschlossene Gruppen in 39 zum Teil nicht mehr geöffneten Einrichtungen.

Wien könnte, wie ein Sprecher am Donnerstag betonte, auch eigenständig eine Änderung prüfen. Vorrangiges Ziel sei jedoch, Klarheit zu schaffen und unterschiedliche Regelungen künftig zu verhindern.

(APA)

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