Covid-19

Maskenpflicht am Platz fällt ab 21. Februar in allen Schulen

Die sogenannte "Sicherheitsphase", in der die meisten aktuell geltenden Schulregeln festgeschrieben sind, endet am 28. Februar. Dann könnten weitere Erleichterungen anstehen.
Die sogenannte "Sicherheitsphase", in der die meisten aktuell geltenden Schulregeln festgeschrieben sind, endet am 28. Februar. Dann könnten weitere Erleichterungen anstehen.(c) APA/HANS PUNZ (HANS PUNZ)
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Ab dem heutigen Montag müssen Volksschüler am Sitzplatz keine Maske mehr tragen. Ab kommender Woche gilt diese Regel auch an den anderen Schulen. Auch (mehrtägige) Schulveranstaltungen wie Skikurse sind ab dann wieder möglich.

Für Wien und Niederösterreich gehen heute die Semesterferien zu Ende, nun sind fünf weitere Bundesländer an der Reihe. Abgelöst werden auch einige der derzeit gültigen Corona-Maßnahmen an Schulen. Für alle Volksschüler, die ab heute wieder die Schulbank drücken, gilt: Sie müssen am Sitzplatz keine Masken mehr tragen. Ab kommender Woche, ab 21. Februar, gilt das für alle Schulen, wie Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) im Ö1-"Morgenjournal“ ankündigte.

Daneben gibt es weitere Lockerungen: Schulveranstaltungen sind ebenfalls ab 21. Februar wieder möglich. „Auch mehrtägige Schulveranstaltungen wie Skikurse“, präzisierte der Bildungsminister. Im Schulgebäude und für Lehrer gilt die Maskenpflicht aber weiterhin. Im Turnunterricht muss seit 7. Februar keine Maske mehr getragen werden.

Seit Beginn des Schuljahrs mussten Schülerinnen und Schüler aller Altersgruppen außerhalb ihrer Klasse bzw. Gruppe Maske tragen, seit Ende November galt eine durchgängige Maskenpflicht. Für Volks- und Unterstufenschüler reicht dabei Mund-Nasen-Schutz, die Älteren brauchen eine FFP2-Maske.

Andere Maßnahmen bleiben derzeit unverändert

Dass nicht alle Maßnahmen aufgehoben werden, begründete Polaschek mit dem intensiven Austausch, der unter den Schülern, aber auch zwischen Schülern und Lehrern stattfindet. "Wir müssen mit Augenmaß vorgehen.“ Es gelte, Entscheidungen „sensibel“ zu treffen und schrittweise vorzugehen, „weil wir die Verantwortung haben für die Kinder“. Sobald es die epidemiologische Lage erlaube, werde man weitere Lockerungen vornehmen.

Da stellt sich beispielsweise die Frage, ob auch die Quarantäneregeln an Schulen gelockert werden - derzeit gehen Klassen ab zwei Infektionsfällen ins Distance Learning. Polaschek sagte darauf, dass in „bestimmten Ausnahmefällen“ ohnehin davon abgewichen werden könne. „Das ist ein Grundsatz, aber keine ausschließliche Regel“. Würde es die regionale Lage erlauben, „kann man in bestimmten Fällen mehr Schülerinnen und Schüler haben und später ins Distance Learning gehen.“

Nicht abgewichen wird vorerst von der aktuellen Teststrategie. So werden weiterhin alle Schülerinnen und Schüler unabhängig vom Impfstatus dreimal pro Woche getestet, mindestens zweimal mittels eines PCR-Tests. Außerdem ist die Präsenzpflicht ausgesetzt - Eltern können ihre Kinder also auch ohne ärztliches Attest entschuldigen. Externe Personen dürfen nur eingeschränkt an die Schulen - Sportangebote mit Vereinen sind etwa (außer an Schulen für Leistungssport) untersagt, gleiches gilt für Musikangebote. Elternsprechtage und Tage der offenen Türe dürfen nur digital stattfinden. Die sogenannte "Sicherheitsphase", in der die meisten geltenden Schulregeln festgeschrieben sind, endet am 28. Februar. Dann könnten weitere Änderungen ins Haus stehen.

„Große Sehnsucht nach Erleichterungen"

Auch der oberste Lehrergewerkschafter Paul Kimberger (FCG) nimmt an, dass mit Ende der Sicherheitsphase Ende Februar weitere Lockerungen anstehen. An den Schulen habe man zwar weiter hohe Inzidenzen, gleichzeitig gebe es eine "große Sehnsucht nach entsprechenden Erleichterungen". Die Ermöglichung von Schulveranstaltungen hält er für "sehr vernünftig". "Nicht nachvollziehbar" sei dagegen, warum die Lehrer im Unterricht weiter eine Maske tragen müssen. Diese kämen auf eine der besten Impfquoten, darüber hinaus sei die Schule die meistgetestete Institution des Landes. Hier erwarte er sich für 28. Februar entsprechende Schritte. Auch der Vorsitzende der Lehrergewerkschaft an den berufsbildenden mittleren und höheren Schulen, Roland Gangl, sprach sich für eine Gleichbehandlung aus: Absurd werde es etwa an Abendschulen, wo oft die Schüler älter als die Lehrkräfte seien und im Gegensatz zu diesen die Maske ab 21. Februar abnehmen können.

Tirols Bildungslandesrätin Beate Palfrader (ÖVP) und die Neos wollen schon jetzt eine Rückkehr zur Normalität an den Schulen und hatten zuletzt ebenfalls weitere Lockerungen gefordert. Anderen wiederum kommen die Lockerungen zu früh: Für Mikrobiologe Michael Wagner von der Uni Wien etwa, der für die Gurgelstudie an den Schulen verantwortlich war, sind Änderungen zum aktuellen Zeitpunkt nicht nachvollziehbar, er hatte sich dafür ausgesprochen, bis Ostern zu warten.

>>> Martin Polaschek im Ö1-"Morgenjournal"

(APA/Red.)

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