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Warum Putins Besucher einen PCR-Test scheuen

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Der Kreml pocht auf russische PCR-Tests für Besucher. Macron und Scholz lehnten ab, weil DNA in russische Hände käme.

Im Weißen Salon im Kreml sah sich Olaf Scholz in der Situation Emmanuel Macrons vor einer Woche wieder: Zwischen Wladimir Putin und dem deutschen Kanzler am anderen Tischende – und anschließend bei der Pressekonferenz – lag ein Corona-Sicherheitsabstand von rund fünf Metern, was die Kommunikation zusätzlich komplizierte. Der Tisch, verziert mit Ornamenten aus Blattgold, stammt aus der Produktion einer norditalienischen Möbelfirma aus den 1990er-Jahren, zu Zeiten der Jelzin-Ära in Moskau. Selbst Außenminister Sergej Lawrow hatte beim Rapport beim Präsidenten am Montag in einem Respektabstand von mehreren Metern Platz genommen. Es wirkt, als wäre der Kreml-Herr der Realität enthoben.

Doch die Distanz hat ganz praktische Gründe und ursächlich mit dem Coronavirus zu tun. Seit Ausbruch der Pandemie hat sich Putin lange Zeit abgeschottet, oft in seiner Residenz in Sotschi am Schwarzen Meer oder in seiner Palast-Datscha an der Peripherie Moskaus. In Sotschi lässt er Besucher durch einen unterirdischen Gang schleusen, wo sie mit Desinfektionsmittel besprüht werden.

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