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Türkei

Warum Erdoğan Finnland und Schweden in der Nato blockiert

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EMMANUEL DUNAND / AFP / pictured
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Der türkische Präsident Erdoğan will sich innenpolitisch profilieren und den Preis für Zustimmung zur Norderweiterung der Nato in die Höhe treiben. Er zielt dabei vor allem auf die USA ab.

Der finnische Präsident Sauli Niinistö wundert sich über seinen türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdoğan. Noch vor wenigen Wochen habe Erdoğan ihm telefonisch die Unterstützung der Türkei für eine Nato-Bewerbung Finnlands versprochen, sagt Niinistö. „Das hat sich jetzt geändert.“ Niinistö und andere westliche Politiker fragen sich, welches Ziel Erdoğan mit seinem Einspruch gegen die Nato-Beitrittsbewerbungen von Finnland und Schweden verfolgt. Weitgehend einig sind sie sich, dass die Türkei wohl am Ende kein Veto einlegen wird, sondern sich ihre Zustimmung abkaufen lassen will.

Es wäre nicht das erste Mal. Im Jahr 2009 blockierte Erdoğan, damals noch Ministerpräsident, vorübergehend die Ernennung des dänischen Politikers Anders Fogh Rasmussen zum Nato-Generalsekretär, bevor er sich dem Druck der USA beugte. Vor zwei Jahren stemmte sich die Türkei gegen einen Nato-Verteidigungsplan für Osteuropa, um die anderen Mitglieder der Allianz zu zwingen, die nordsyrischen Kurdengruppen YPG und PYD als Terrororganisationen anzuerkennen. Der Versuch scheiterte