Der Klubobmann der Grünen in Tirol zeigte in der „ZiB 2“ viel Gespür für den Koalitionspartner. Von der Idee der Neuwahlen ist er nicht begeistert – kritisiert aber auch die Tiroler SPÖ.
Juniorpartner zu sein ist kein dankbarer Job, schon gar nicht, wenn der Seniorpartner jahrzehntelang allein bestimmt hat. Und trotzdem: Gebi Mair Klubobmann der Grünen in Tirol, ließ in der „ZiB 2“ am Montagabend keinen Zweifel daran, dass er die Koalition mit der mächtigen Tiroler ÖVP auch nach dem Rücktritt von Landeshauptmann Günther Platter gerne fortsetzen würde. Es gebe „Dinge, die noch abzuarbeiten sind“, sagte er. Man wolle sich die vergangenen neun Jahre nicht schlecht machen lassen „wegen irgendeinem Bahö“. Lang und breit klärte er Interviewer Armin Wolf darüber auf, dass es gar nicht einfach sei mit dem Neuwahlantrag und welche Formalitäten da vonnöten sind.
So klingt keiner, der sich gerne bald in Wahlen messen will. Was auch an ihm selber liegen mag. Dem erst am Samstag gekürten Klubobmann haftet der Ruf des „Tiroler Peter Pilz“ (Wolf) an – als „als Linker und hoffentlich auch als Umweltfighter“ versteht er sich selber. Ein Aufdecker wie Pilz käme der ÖVP wohl derzeit sehr ungelegen. Vielleicht blieb Mair deshalb so milde, als es um die jüngsten Skandale ging, die die ÖVP erschüttern. „Themen“ seien aufgekommen beim Koalitionspartner, formulierte er es. Von „Einschlägen in der Volkspartei“ sprach er.