Großbritannien

Vier Kandidaten bringen sich für Johnson-Nachfolge in Stellung

Wer folgt auf Boris Johnson?
Wer folgt auf Boris Johnson? IMAGO/ZUMA Wire
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Die Gleichstellungs-Staatssekretärin Kemi Badenoch ist ebenso an dem Posten als Parteichef interessiert wie Ex-Finanzminister Rishi Sunak.

Für die Nachfolge des britischen Premierministers Boris Johnson als Chef der Konservativen Partei bewerben sich bisher vier Abgeordnete. Zuletzt kündigte die bisherige Gleichstellungs-Staatssekretärin Kemi Badenoch in einem Gastbeitrag für die Zeitung "The Times" von Samstag ihre Kandidatur an.

Sie wolle den Menschen wieder die Wahrheit sagen, schrieb die 42-Jährige, die am Mittwoch zurückgetreten war, unter Verweis auf die monatelangen Skandale und Affären um Johnson. "Er war aber ein Symptom der Probleme, denen wir gegenüberstehen, nicht die Ursache. Die Menschen sind erschöpft von Plattitüden und leerer Rhetorik. Es reicht nicht aus, unser Land, unser Volk oder unsere Partei zu lieben." Badenoch gilt als Außenseiterin.

Ex-Finanzminister Rishi Sunak im Rennen

Bekanntester Kandidat ist bisher der frühere Finanzminister Rishi Sunak, dessen Rücktritt am Dienstagabend Johnsons Sturz mit eingeleitet hatte. Mehrere einflussreiche Tory-Politiker wie der frühere Generalsekretär Oliver Dowden sprachen sich für Sunak aus. Außerdem kandidieren Generalstaatsanwältin Suella Braverman, die lange als Johnson-Verbündete galt, sowie der Chef des Auswärtigen Ausschusses, Tom Tugendhat. Erwartet wurde, dass noch politische Schwergewichte wie Außenministerin Liz Truss, Verteidigungsminister Ben Wallace und Ex-Gesundheitsminister Sajid Javid ins Rennen einsteigen würden.

Jeder Bewerber braucht zunächst die Unterstützung von mindestens acht Tory-Abgeordneten. Dann folgt die Abstimmung in der Fraktion, bei der in jeder Wahlrunde die Kandidatin oder der Kandidat mit den wenigsten Stimmen ausscheidet - bis nur noch zwei übrig sind. Über den Sieger entscheiden die Parteimitglieder in einer Stichwahl. Im September soll die neue Parteichefin oder der neue Parteichef feststehen - sie oder er zieht dann auch in die Downing Street ein.

(APA/dpa)

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