Analyse

Ein Krieg, den vielleicht keiner gewinnt

Die beiderseitige Erschöpfung der Kräfte an und hinter den Fronten sowie der nahende Herbstschlamm könnten sich mehr auf den Fortgang des Krieges auswirken als der ukrainisch-türkische Gipfel mit UN-Beteiligung in Lemberg am Donnerstag.

„Russland wird diesen Krieg nicht gewinnen", sagte der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskij, am Donnerstag beim Besuch eines Militärspitals in Lwiw (Lemberg). Er verlieh verwundeten Soldaten Orden, nannte sie „Helden" und dankte den Streitkräften „für den Schutz des ukrainischen Landes“.

Die Spitalsvisite fand kurz vor einem Treffen Selenskijs mit dem türkischen Präsidenten, Recep Tayyip Erdoğan, und UN-Generalsekretär António Guterres in Lwiw statt. In der historisch wichtigen 700.000-Einwohner-Stadt unweit der Grenze zu Polen, einst bis 1918 Hauptstadt des österreichischen Kronlandes Galizien und Lodomerien, sollte es bei den Gesprächen um den Fortgang der Getreidelieferungen aus der Ukraine übers Schwarze Meer gehen, die brisante Lage in und um das russisch besetzte AKW Saporischschja – und vor allem um den Versuch, einen Einstieg zu einer diplomatischen Lösung zwischen Kiew und Moskau zu finden, um jenen Krieg zumindest vorläufig zu stoppen, den Russland, wie Selenskij glaubt, nicht gewinnen kann.

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