Krypto

Kryptobörse FTX offiziell zahlungsunfähig

(c) IMAGO/NurPhoto (IMAGO/Jakub Porzycki)
  • Drucken

Firmengründer Sam Bankman-Fried sei von seinem Posten als Vorstandschef zurückgetreten, teilte FTX am Freitag mit.

Die Kryptobörse FTX ist offiziell zahlungsunfähig. Der Konzern von Tech-Unternehmer Sam Bankman-Fried beantragte nach eigenen Angaben vom Freitag Gläubigerschutz in den USA. Er gab zudem seinen Rücktritt als Chef bekannt.

Am Vorabend hatte bereits die Wertpapieraufsicht der Bahamas bekanntgegeben, bestimmte Vermögenswerte von FTX eingefroren und einen Insolvenzverwalter für die Abwicklung beantragt zu haben. Das internationale Geschäft des Konzerns ist auf den Bahamas ansässig. Das US-Verfahren nach Kapitel 11 des Insolvenzrechts betrifft dem Konzern zufolge unter anderem die amerikanische Kryptobörse FTX US und 130 weitere Firmen, die zusammen die FTX Group bilden.

Schieflage hält Kryptomarkt in Atem

Die Schieflage der großen Handelsplattform für Digitalwährungen wie Bitcoin hält den Kryptomarkt seit Tagen in Atem. Viele Kunden fürchten um ihr Geld. Die Kryptoplattform war am Sonntag in Zahlungsschwierigkeiten geraten, nachdem Zweifel an den Kapitalreserven zu einer Kundenflucht und Mittelabzügen in Milliardenhöhe geführt hatten. FTX steht laut der Wertpapieraufsicht der Bahamas unter anderem unter Verdacht, Kundengelder veruntreut zu haben. Am Mittwoch sah es zunächst so aus, als ob der Konkurrent Binance des Großteil des angeschlagenen Konzerns übernehme. Doch dieser Plan scheiterte am Tag darauf.

"Da kommt noch mehr"

Ein Insider wies darauf hin, dass die US-Börsenaufsicht SEC gegen den früheren Börsenhändler ermittle. "Von den USA über Japan bis zu den Bahamas haben Regulierer bereits eingegriffen", sagte Kami Zeng, Chef-Analyst des auf Kryptowährungen spezialisierten Vermögensverwalters Fore Elite. "Da kommt noch mehr."

Bankman-Fried verhandelte zuletzt noch mit Konkurrenten und anderen Investoren über eine Finanzspritze im Volumen von 9,4 Mrd. Dollar (9,4 Mrd. Euro), sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Er führte unter anderem Gespräche mit der Kryptobörse OKX und dem Wagniskapital-Geber Sequioa.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

In Miami wurde die erste Sammelklage gegen Gründer Sam Bankman-Fried eingereicht.
Krypto

FTX–Skandal weitet sich aus

Die Schuldensumme beläuft sich auf 3,1 Milliarden Dollar und zieht die Kryptobank BlockFi mit in den Abgrund.
Gastbeitrag

Die Tricks der Finanzspekulanten

Parallelen zwischen dem Währungsexperiment von John Law 1720 und der Pleite der Kryptobörse FTX und Sam Bankman-Fried.
Umfrage

Kryptokrise bestärkt Fans und Gegner in ihrer Meinung

Krypto-Assets haben sich am österreichischen Anlegermarkt etabliert. Die jüngsten Pleiten und Betrugsfälle haben daran wenig geändert: Wer bereits Bitcoin & Co hält, tut das weiterhin. Wer ohnehin immer schon skeptisch war, ist das jetzt erst recht, zeigt eine Deloitte-Umfrage.

FTX-Pleite: Wie ein 30-Jähriger die Krypto-Welt crashen ließ

Er war der gefeierte Wunderwuzzi der Krypto-Szene, hofiert vom US-Establishment: FTX-Gründer Sam Bankman-Fried dürfte aber alle getäuscht haben. Milliarden fehlen, viele Anleger werden ihr Geld nie wieder sehen. Finanzexperte Niko Jilch über „einen der größten Gauner in der Finanzgeschichte“ und wie es am Krypto-Markt jetzt weitergehen wird.
Sam Bankman-Fried galt als aufstrebender Börsenstar. Jetzt hat er mit seiner Kryptobörse FTX eine schwere Krise ausgelöst.
Kryptowährungen

Finanzkrise auf dem Kryptomarkt

Die Probleme der Kryptobörse FTX ziehen den Sektor nach unten. Ist das erst die Spitze des Eisbergs?

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.