Versorgung

Gas, Strom und Diesel: Der Winter ist geschafft

Abseits von einigen kleineren Störfällen sind großflächige Blackouts in der Energiekrise bisher ausgeblieben.
Abseits von einigen kleineren Störfällen sind großflächige Blackouts in der Energiekrise bisher ausgeblieben. APA/AFP/ROBERT ATANASOVSKI
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Anders als vor einigen Monaten befürchtet, gibt es trotz Wintereinbruchs keine Engpässe bei der Energieversorgung. Warum die Situation entspannter ist und welche Auswirkungen das auf die Preise hat.

Wien. Kalte Schwimmbäder, nur kaum geheizte Klassenzimmer oder ein erzwungener Ausfall von Industrieproduktion durch die Rationierung von Gas. Die möglichen Szenarien für den aktuellen Winter waren noch vor wenigen Monaten düster. Grund dafür war die immer wiederkehrende Drohung Moskaus, die bereits eingeschränkte Gaslieferung komplett abzudrehen. Die Länder Mittel- und Westeuropas versuchten daher seit März 2022, Gaslieferanten zu diversifizieren, den Verbrauch zu senken und auf andere Energieträger auszuweichen. Heute, zur Mitte des Hochwinters, ist der befürchtete Energienotstand abgesagt.

Gas

Anfang dieser Woche wurde erstmals in diesem Winter die 80-Prozent-Grenze bei den Gasspeichern unterschritten. Vor allem der Vergleich zum Vorjahr macht den Unterschied deutlich – da waren es Ende Jänner gerade einmal 30 Prozent, die noch in den Speichern lagerten. Der wichtigste Grund dafür ist, dass die Speicher im Herbst auf bis zu 95 Prozent angefüllt worden sind. Im November und Dezember kam dann auch Glück aufgrund des milden Wetters hinzu. Das sorgte unter anderem für die ungewöhnliche Situation, dass selbst im Dezember an manchen Tagen die Füllstände in den Speichern noch zulegten. Läuft alles gut, werden sie nach Ende der Heizperiode immer noch zu 40 Prozent gefüllt sein.

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