Bukarest bietet Österreich Hilfe auf EU-Ebene zur Linderung der Belastung durch unregistrierte Migranten an, erwartet im Gegenzug von Nehammer und Karner aber eine konkrete Perspektive für die Aufhebung der Schengen-Blockade.
Rumänien intensiviert seine Bemühungen, die Blockade seines Schengen-Beitritts durch Österreich aufzulösen. Nach einem Tiefpunkt in den diplomatischen Beziehungen Ende des vergangenen Jahres mit Abzug seines Botschafters, sucht Bukarest nun nach konstruktiven Lösungen.
Seit Wochen versucht Bukarest über seinen Botschafter, Emil Hurezeanu, einen Durchbruch zu erreichen. So fand am 9. Februar ein Arbeitstreffen auf Expertenebene statt, Hurezeanu traf zudem selbst zu Gesprächen mit Innenminister Gerhard Karner zusammen. Im März soll ein weiteres Expertentreffen in Bukarest stattfinden. Die rumänische Führung signalisiert, dass sie zu einer noch engeren Zusammenarbeit mit Österreich bereit sei, um das Problem unregistrierter Migranten, die über andere EU-Länder nach Österreich einreisen, in den Griff zu bekommen. „Wir arbeiten im Sinne des europäischen solidarischen Ansatzes zusammen, Lösungen zu finden, die die Gesamtsituation in der EU erleichtern sollten“, versichert Hurezeanu gegenüber der „Presse“. Er betont aber, dass „Schengen und Migration zwei verschiedene Dossiers“ seien. „Rumänien war nie Teil des Problems, sondern immer Teil der Lösung.“ Sein Land sei kein Herkunftsland von Migranten und mit zahlenmäßig wenigen Ausnahmen auch kein Transitland.