Machtkampf

Wagner-Chef Prigoschin wirft russischem Verteidigungsminister Schoigu Verrat vor

Archivbild aus dem Jahr 2017 von Jewgeni Prigoschin.
Archivbild aus dem Jahr 2017 von Jewgeni Prigoschin.APA/AFP/POOL/SERGEI ILNITSKY
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Der Chef der russischen Söldnergruppe, die etwa derzeit rund um Bachmut im Einsatz ist, wirft der russischen Heeresführung vor, seinen Einheiten keine Munition zu geben.

Der Chef der russischen Söldner-Truppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat Verteidigungsminister Sergej Schoigu vorgeworfen, seinen Wagner-Kämpfern Munition zu entziehen und die Wagner-Einheiten zerstören zu wollen. Das komme Hochverrat gleich, erklärte Prigoschin in einer am Dienstag auf seinem Telegram-Kanal veröffentlichten Sprachnachricht. Prigoschin hat wiederholt Kritik am Verteidigungsministerium geäußert und hochrangigen Kommandeuren der Armee Inkompetenz vorgehalten. "Es gibt einfach eine direkte Opposition", sagte Prigoschin. "Das ist Hochverrat gleichzusetzen."

Es ist bereits die zweite derartige Nachricht, die Prigoschin innerhalb zweier Tage veröffentlicht hat. Am Montag beschwerte er sich darüber, dass namentlich nicht genannte Regierungsbeschäftigte aus persönlicher Feindseligkeit ihm gegenüber seinen Wagner-Einheiten Lieferungen verweigert hätten.

Wagner-Söldner nicht mit Munition beliefert?

Allem Anschein nach wütend und zum Teil mit erhobener Stimme beschuldigte Prigoschin nun Schoigu und Generalstabschef Walery Gerassimow, absichtlich die Waffenknappheit verursacht zu haben, die seiner Meinung nach zu erhöhten Verlusten unter den Wagner-Einheiten führte, die um die ostukrainische Stadt Bachmut kämpften. Die beiden würden befehlen, Wagner nicht nur keine Munition zu geben, sondern der Söldner-Truppe auch nicht beim Lufttransport zu helfen. Das Verteidigungsministerium war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Prigoschin begnadigte zuletzt Kämpfer und schimpfte über feiernde Russen. Dahinter stecken auch politische Ambitionen, in deren Licht wohl auch die jüngsten Meldungen einzuordnen sind.

(Reuters)


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