Die Anklage kommt dem Ex-Präsidenten gelegen: Er gefällt sich in seiner Inszenierung als Opfer. Für seine Partei und die USA sind das aber Bad News.
Die Donald-Trump-Show ist zurück – eine politische Seifenoper am Manhattan Criminal Court in seiner Heimatstadt New York, die die einen mit zunehmender Abscheu verfolgen werden und die anderen mit heißem Eifer für ihr Idol. Dem Ex-Präsidenten könnte just eine Lappalie im Vergleich zu viel gravierenderen Vergehen zum Verhängnis werden – freilich in einem langwierigen Verfahren, das sich bis weit ins Wahljahr 2024 oder darüber hinaus hinziehen und so die Auseinandersetzung dominieren dürfte. United States versus Donald J. Trump: Das sind zunächst Good News für Trump und Bad News für die tief gespaltene Nation.
Alles leugnen und die Unschuld beteuern: In der Causa der Schweigegeldzahlungen an den Pornostar Stephanie Clifford alias Stormy Daniels folgt er einem bewährten Muster. Die Indizien und der Kronzeuge, Trumps bereits zu einer Haftstrafe verurteilter Ex-Anwalt Michael Cohen, sprechen indes klar gegen den Angeklagten. Ob die Anklage in angeblich 34 Punkten stichhaltig ist, muss sich noch erweisen. Der New Yorker Staatsanwalt Alvin Bragg hat jedenfalls einen „Zombie“-Akt ausgegraben, den sein Vorgänger bereits niedergelegt hat.