Pamela Rendi-Wagner übernahm die SPÖ in einer Schwächephase und erbte parteiinterne Konflikte. In ihrer Amtszeit verfestigte sich die Krise der Partei. Nun zieht sie einen Schlussstrich.
Mehr als viereinhalb Jahre stand Pamela Rendi-Wagner an der Spitze der SPÖ. Ihren Rückzug als Parteivorsitzende spulte sie am Dienstag in nicht einmal drei Minuten ab. Ein paar Dankesworte richtete sie an ihre Unterstützer. Die Partei rief sie zur Einigkeit auf. Dann war ihr Auftritt im Medienraum des SPÖ-Parlamentsklubs im Nationalrat auch schon wieder vorbei.
Es war ein unspektakulärer Schlussstrich unter Rendi-Wagners Parteiführung, die turbulent verlief. Die SPÖ war in den vergangenen Jahren vor allem mit Krisen beschäftigt, parteiinternen, innenpolitischen, außenpolitischen. Rendi-Wagner hielt sich dabei deutlich länger im Amt, als ihr manch Kritiker zugetraut hätte. Schließlich aber landete sie bei der SPÖ-Mitgliederbefragung mit 31,4 Prozent hinter Andreas Babler (31,5) und Hans Peter Doskozil (33,7). „Arschknapp“ sei das Ergebnis gewesen, aber es sei zu respektieren, sagte Rendi-Wagner am Dienstag. Am kommenden Bundesparteitag der SPÖ am 3. Juni werde sie daher nicht mehr für den Vorsitz kandidieren.